Karin Zumtobel und der Zumtobel Group Award
Gespräch anlässlich des Zumtobel Group Award

Der Zumtobel Group Award widmet sich Projekten, die sich auf innovative Weise um Humanität und Nachhaltigkeit im gebauten Raum konzentrieren. In den Kategorien Buildings, Urban Developments & Initiatives, Applied Innovations und Young Professionals werden seit 2007 herausragende Leistungen und Konzepte von einer internationalen Jury identifiziert und mit einem Preisgeld von über 150.000 Euro ausgezeichnet. Wir trafen Karin Zumtobel anlässlich der Light + Building 2018 in Frankfurt, wo alle Preisträger versammelt waren.
Frau Zumtobel, welche Bedeutung hat der Zumtobel Group Award für das Unternehmen? Eine große. Es ist natürlich auch ein Investment. Nicht nur finanziell, auch zeitlich und emotional. Aber wir sehen es als Notwendigkeit an, uns für gute Architektur, die Umwelt und den Menschen zu engagieren. Wir wollten nicht nur einen weiteren Award schaffen, der Architektur auszeichnet, sondern auch soziale, gesellschaftliche und ökologische Aspekte berücksichtigen.
Was zeichnet den Award aus? Der Group Award ist jetzt zehn Jahre als, es ist unser fünfter. Es war uns von Anfang an wichtig, dass dieser Award unabhängig ist. Er heißt zwar Zumtobel Group Award, aber mit unseren Partnern von Aedes und ihrem Fachwissen und Netzwerk stellen wir sicher, dass es wirklich um Architektur als Kunstform geht.
Wie hat sich der Award in den vergangenen zehn Jahren entwickelt? Er war zunächst sehr viel kleiner und beinhaltete nur zwei Kategorien, nämlich das Gebäude selber und dann den urbanen Raum. Über die Jahre haben wir es dann erweitert, auch um den Entwicklungen unserer Welt Rechnung zu tragen. Deshalb kam als drittes die Technologie, also angewandte Innovationen hinzu. Und als letztes die Young Professionals.
Warum widmen Sie sich explizit dem Nachwuchs? Wenn man sich umschaut, muss man einsehen, dass Architektur eigentlich kein Beruf ist, schon eher eine Lebensaufgabe. So kommt es auch, dass Architekten häufig erst sehr spät in ihrem Berufsleben erfolgreich sind. Mit dem Award für Young Professionals möchten wir die jungen Architekten auf ihrem Weg unterstützen.
Welche Erkenntnisse fließen aus dem Award in das Unternehmen Zumtobel? Vor allem viel Inspiration. Wir erhalten Einsendungen aus über 40 Ländern, fast 350 an der Zahl. Da entstehen viele spannende Momente. Für Zumtobel ist der Architekt natürlich schon immer ein wichtiger Partner. Im Sinne davon, dass wir möglichst früh in Projekte mit einsteigen können um ihm zu helfen seine Visionen zu realisieren. Der Architekt fordert uns, geht an Grenzen, treibt Innovationen voran. Architektur und Licht gehen für uns immer zusammen. Innen und außen. Der Award knüpft für uns auch dahingehend neue Netzwerke.
Welche Rolle spielen Kunst und Kultur für Zumtobel? Wir haben schon über den Architekten gesprochen, aber die Grenzen sind heute fließend. Es gibt viele Künstler, die sich mit Licht beschäftigen, damit, wie Licht Räume verändern kann, Stimmungen verändern kann. Insofern ist das Interesse an Kunst und Kultur für uns eine logische Konsequenz. Es inspiriert und fordert uns heraus und wir suchen diesen Dialog ganz bewusst.
Glauben Sie, Architektur kann die Welt verändern? Nein, das denke ich nicht. Aber Architektur hat eine Verantwortung. Kjetil Trædal Thorsen von Snøhetta, der Vorsitzende unserer Jury hat gesagt, Architektur darf kein Monument sein. Es ist ein Platz an dem Menschen leben. Und ich glaube schon, dass Architektur einen wertvollen Beitrag dazu leisten kann, wie wir in unserer Welt leben.
Die aktuellen Preisträger des Zumtobel Group Awards und ihr Projekte finden Sie in der Bildergalerie.
Zumtobel Group Award
www.zumtobel-group-award.comAedes
www.aedes-arc.deMehr Menschen
Material matters
Bodo Sperlein und seine Entwürfe für den gedeckten Tisch

„Ich liebe es, mit Licht zu arbeiten“
Designer Michael Anastassiades im Gespräch

„Veränderung ist Teil unserer DNA”
Axel Schmid über den Neustart bei Ingo Maurer

„Es gab diesen großen Hunger“
Interview mit Dimitri Saddi, Gründer der Lichtmanufaktur PSLab Lighting Design

Humorvolle Erinnerung
Ein Gespräch mit dem jungen Designer Josua Roters

Langlebig, aber nicht langweilig
Das Designstudio Big-Game im Gespräch

Ukrainische Perspektiven #1
Ein Interview mit Kateryna Vakhrameyeva von +kouple

Leuchtende Symbolik
Nanda Vigo-Retrospektive im madd-bordeaux

Schattenmeister
Der spanische Innenarchitekt Francesc Rifé im Gespräch

Faszination für Glas
Unterwegs mit Simone Lüling in einer tschechischen Glashütte

Die Solardemokratin
Interview mit der niederländischen Designerin Marjan van Aubel

Gläserne Seifenblasen
Ein Gespräch mit der Leuchtendesignerin Simone Lüling

Material als Leitfaden
Nachruf auf die Designerin Pauline Deltour (1983-2021)

Die junge Internationale
Kuratorin Anniina Koivu über die The Lost Graduation Show auf dem Supersalone

Florale Choreografie
Gartengestalter Piet Oudolf über tanzende Felder, wilde Gräser und erweiterte Wahrnehmung

Wir müssen innovativ sein
Jan Karcher von Karcher Design im Gespräch

Die Material-Profis
Interview mit Anna Tscherch und Carsten Wiewiorra

20 Jahre Smart Home
Ein Rückblick mit Hans-Jörg Müller von Gira

Die Grenzgängerin
Ein Gespräch mit der 3D-Designerin Julia Koerner

Der Betonflüsterer
Omer Arbel im Gespräch

Hans-Jörg Müller
Der Innovationsmanager von Gira über moderate Updates und sanfte Integration

Komfort ist König
Der Spezialist für Schalter und Systeme über den perfekten Komfort in Hotels

Jacques Herzog von Herzog & de Meuron
Ein Standpunkt zur Museumsarchitektur

Holger Rullhusen
Ein Interview über die digitale Zukunf von Rutec

Titus Schade
Zuhause in der Kunst – ein Interview

Michele De Lucchi
Interview mit einem intellektuellen Provokateur

Kai Byok
Der Designer und Leuchtenhersteller im Interview

Peter Zumthor
„Ich bin absolut ungern allein.“

GamFratesi
Das Duo über einen neuen Klassiker

Hans-Jörg Müller
Giras Innovationsmanager über Smart Home und App-Hypes
