Mit der Zeit ist es so eine Sache: Eine Minute kann lang sein oder kurz – je nachdem, ob man in diesen sechzig Sekunden auf den Bus wartet oder mit der besten Freundin telefoniert. Oder: Je älter man wird, umso schneller ziehen die Jahre vorbei, dabei vergeht die Zeit, objektiv gesehen, im immer gleichen Rhythmus. Damit wir uns von der subjektiven Wahrnehmung nicht in die Irre führen lassen, wurden Zeitmesser erfunden, die den Takt vorgeben. Bis auf die Millionstel-Sekunde genau werden Tage, Monate und Jahre gemessen. Doch was wird aus der subjektiven Zeit, aus besonderen Erlebnissen und ewigen Momenten? Die Berliner Gestalterin Siren Elise Wilhemsen hat sich der emotionalen Qualität der Zeit gewidmet. Ihre Uhr 365 verstrickt in einem Jahr genau ein Knäuel Wolle, bei 48 Maschen in 24 Stunden an 365 Tagen. Ablesen lässt sich die Zeit am „Ziffernblatt“, das auf die halbe Stunde genau die Uhrzeit anzeigt. Pünktlich zu Silvester hat es sich ausgestrickt, und das zurückliegende Jahr sorgt für einen warmen Hals beim Neujahrsumtrunk. tp