Brush Study
Shaker-Bürsten reinterpretiert: Den Staub im (bunten) Griff.
Konsequente Ordnung
Die Shaker, Anhänger einer protestantischen Freikirche des 19. Jahrhunderts, werden von Gestaltern für ihren Minimalismus ebenso verehrt wie das deutsche Bauhaus oder die britische Arts and Craft-Bewegung. Ihre Holzmöbel zeichnen sich durch formale Strenge und klare Linien ebenso aus wie durch ihre Mobilität. Typisch für die Shaker-Wohnungen war eine horizontal durchlaufende Hakenleiste, in die jegliche Objekte zum Fegen des Raumes aufgehängt werden konnten. Der Besen spielte bei den Shakern demzufolge eine prominente Rolle im Reinigungsequipment und durfte deshalb auch bei Furnishing Utopia, einem den Shakern gewidmeten Entwurfsprojekt, nicht fehlen.
In Zusammenarbeit mit der Hancock Shaker Village und dem Mt Lebanon Shaker Museum fand ein einwöchiger Workshop statt, zu dem 12 internationale Nachwuchsdesigner eingeladen waren. Zoe Mowats Beitrag reflektiert und reinterpretiert die Handwerkskunst der Shaker. Besen und Bürsten für viele Gelegenheiten sind typisch für die Shaker, so wie es auch die von Mowat für die Lackierung gewählten Farben sind. Die Nuancen zwischen kräftig und gepudert sind der traditionellen Farbpalette entnommen und dienen darüber hinaus dazu, den beabsichtigten Einsatzbereich zu definieren. Sie werden damit einer weiteren, typischen Shaker Charakteristik gerecht: seinem Besitz einen festen Platz im Raum und in der Hierarchie der Dinge zu geben. Gefertigt sind die fröhlichen Feger aus Eiche und Rosshaar. tp