Distant Lights
Tuomas Markunpoikas magische Lichtmomente, die wie ein Zaubertrick das Staunen feiern.
Magie der Inszenierung
Als westlicher Designer nach der ästhetischen Tradition Japans zu gestalten, ist eine Herausforderung. Tuomas Markunpoika wuchs in Finnland auf – und damit in einer Nation, die mit der japanischen nicht nur das Inseldasein, sondern auch eine von der Natur inspirierte Objektkultur teilt. Der Annäherung an Konzepte wie Wabi Sabi oder Kare Sansui ging für Markunpoika eine intensive kulturhistorische Auseinandersetzung voraus, die nicht in der Nachahmung, sondern in der Interpretation mündete.
Seine Leuchtenserie Distant Lights nutzt eine einst in Frankreich entwickelte Stufenlinse, die für den Einsatz in Leuchttürmen konzipiert war. Die Linse ist auffällig flach mit ringförmigen Rillen und bündelt das Licht stark. Der Nebeneffekt der Glas- oder Kunststofflinsen: ein konzentrischer, abgestufter Lichtkreis. Aus dem historischen Leuchtturm bringt Markunpoika die Linsen in den Wohnraum und ergänzt sie für seine atmosphärischen Leuchtobjekte mit einem Lichtring aus farbigen LEDs. Die Manipulation des Lichtes wird zum grafischen Spiel mit Farbe und Muster, das sich mit dem Abstand zur Wand und den eingesetzten Quellen verändern lässt. Insgesamt zwölf Versionen dieses visuellen Phänomens hat Markunpoika entwickelt, die weniger als herkömmliche Lichtquelle, sondern als Lichtskulptur wirken. Und genau hier findet sich auch das Moment der Vergänglichkeit, das auch im Wabi Sabi eine so große Rolle spielt. tp