Ehrenfelder Küche
Es gibt die Frankfurter Küche und die weniger bekannte Münchner Küche, WG-Küchen und Wohnküchen, Kompakt- und Einbauküchen. Kurz: Rund um den Herd kann sich jeder die Organisation und die Gestaltung heraussuchen, die ihm am besten gefällt. Doch weil die Küche im Wandel ist, etwa erst der Hausfrau vorbehalten war und jetzt in den Wohnraum einzieht, bleiben mit jeder Umgestaltung ein paar überholte Modelle übrig, die dann – obwohl funktionstüchtig – auf dem Sperrmüll landen. Wer wollte heute schon Omas Schränkchen mit Biedermeierbeinchen oder die alte Einbauküche aus den 1980ern, die mit Plastik-Furnier so tut, als sei sie ein Vollholz-Bauernmöbel? Die beiden Designer Sven Stornebel und Oliver Schübbe glaubten an das Potential der stilistischen Grauslichkeiten und setzten auf Möbel-Patchwork. Aus alten Tischgestellen entstanden Rahmen, in die die einzelnen ausgesonderten Module eingesetzt wurden. Und siehe da: Die neue Umgebung macht die Altlasten zum Zitat, und sorgt mit einer Prise Ironie für eine neue Positionierung, ohne, dass dafür ein Baum gefällt werden musste. Denn selbstverständlich ist die Kombi-Küche aus Ehrenfeld durch die ausschließliche Verwendung von Restwertstoffen außerordentlich nachhaltig. tp