Faltmöbel
David Leinens Bierbank ist ein dünnes Brett.
Schlanke Bank
Spätsommer, Grillzeit, Gartensaison. Mitten in diese Szenerie gehört ein geselliges Möbel mit dem wundervollen Namen Bierbank. Eine Konstruktion, die bei einseitiger Belastung gern mal die Beinchen hebt und sich aufgrund ihres Gewichts am besten mit ein paar Helfern auf- und abbauen lässt. Über Bierbänke lässt sich sagen: Sie sind praktisch, aber nicht sonderlich attraktiv. So war es zumindest bis jetzt.
David Leinen studiert an der TU Berlin Architektur und hat im Rahmen einer Projektarbeit die Bank neu erfunden. Sein Entwurf ist aus einfachem Kistensperrholz gefertigt. Das Ergebnis ist ehrlich, robust und zurückhaltend minimalistisch. Vor allem aber ist es unglaublich clever. Der Faltmechanismus erinnert an auf Lebensgröße skaliertes Origami und klappt sich auf die Dicke eines schlanken Papierstapels von unter drei Zentimetern zusammen. Die Faltkanten werden von Klavierbändern gebildet, Starkmagneten fixieren das Gestell im aufgeklappten Zustand, indem sie das Ausknicken verhindern. In Benutzung wirken Bank und Tisch wie Archetypen mit kleinen geometrischen Flügeln, abgebaut sind sie nicht viel dicker als eine Küchenarbeitsplatte und lassen sich platzsparend verstauen oder verstecken. Diese Saison hat Leinen noch konsequent auf unbehandelte Spanplatten gesetzt, im nächsten Jahr wird alternativ eine schwarz gebeizte Variante angeboten. tp
Designer
David Leinen