Fuzz Collection
Jahresringe, Harz und doch kein Holz: Schichtmöbel von Study O Portable.
Prinzip Schichtkuchen
Die Jahresringe der Bäume bezeugen Wachstum und Ruhephase, Sommer und Winter sowie gute und schlechte Jahre. Der schichtweise Materialaufbau ist ein aus der Natur bekanntes Phänomen, das uns auf Möbeln und anderen Holzprodukten tagtäglich begegnet. Die künstliche Nachahmung driftet schnell in den Kitsch ab. Es sei denn, sie ist so gekonnt wie die Serie Fuzz vom Londoner Studio Study O Portable, das von der Niederländerin Bernadette Deddens und dem Japaner Tetsuo Mukai gegründet wurde. Am Anfang des Objektes steht die Leere als ein durch eine Wachsröhre geformter Hohlraum. Darauf wird schichtweise ein Kunstharz aufgetragen, der die Form mit jedem Layer bis hin zum regelmäßigen Kreis unschärfer werden lässt. Aus den so entstandenen künstlichen Stämmen sägen die Designer Objekte, die sonst aus der natürlichen Alternative gefertigt würden, wie eine Bank, einen Tisch oder einen Hocker. Neben dem geometrischen Kernstück sorgt auch die Farbe des Materials für einen Irritationsmoment, denn statt auf natürliche Nuancen setzen die Gestalter auf Farbverläufe oder kräftige Farben. tp