Moca
Getropfte Skelette: Porzellaninnovationen von Joachim Morineau.
Rotierender Tropfenfänger
Die Grenzen sind im Design mittlerweile fließend. Industrie- und Produktdesigner agieren als Materialforscher, Erfinder und Maschinenbauer. All diese Tätigkeitsbereiche deckt auch das französische Gestalterduo Carla Joachim and Jordan Morineau ab, die ihr Studio in Eindhoven führen. Sie haben eine tropfende Maschine entwickelt, die entfernt an eine Mischung aus medizinischem Infusionsgerät, Waschbecken und Plattenteller erinnert. Eine mit flüssiger Keramik gefüllte Flasche gibt tropfenweise ihren Inhalt frei, der in der rotierenden Schüssel darunter landet. Es entstehen Gefäßskelette, deren Form von Tempo und Negativ, Material und Rhythmus beeinflusst werden. „Das Projekt basiert auf der Idee, Technologie und Handwerk mit humanen Einflussfaktoren zu verbinden. Unsere Maschine ist das Bindeglied zwischen Handwerk und Industrie: Wir können fast industriell dasselbe Objekt herstellen, aber jedes Stück ist ein Unikat“, erklären die Gestalter.
Als Varianten nutzen sie den Aufbau auch, um Tropfenmuster zu erzeugen und in geschlossenen Schüsseln zu konservieren oder zu einem erhabenen Relief erstarren zu lassen. Unter dem Projekttitel Moca haben sie mit Structures, Graphics und Textures drei Kollektionen lanciert, die neue Möglichkeiten für die Porzellanproduktion ausloten. tp