Pet Market
Tiere sind unsere liebsten Mitbewohner: Produkte für Hund, Katze, Maus in einer Berliner Ausstellung.
Hallo, wuff, miau
Mehr als ein Drittel der deutschen Haushalte sind Single-Haushalte. Und in immer mehr Zuhausen raschelt und miaut, bellt und piepst es. 15 Millionen der Gesamthaushalte halten ein Tier, und der Blick Richtung Amerika lässt den Schluss auf eine steigende Tendenz zu: Hier gibt es mehr Haushalte mit Tieren als mit Kindern. Mensch und Tier haben sich im urbanen Raum zu einer interessanten Wohngemeinschaft entwickelt. Viele der Vierbeiner sind fast vollwertige Familienmitglieder oder Gefährten, die mit in den Urlaub fahren, zum Dinner dürfen, Geschenke bekommen und auf einem Friedhof bestattet werden.
Gedanken über Organisation und Gestaltung des Zusammenlebens machte sich zuletzt die Ausstellung Pet Market, die parallel zu den Festivals Make City und DMY in Berlin gezeigt wurde. Wie kann das Design auf die Bedürfnisse des Tieres antworten? Wie sollte der gemeinsame Lebensraum ausgestattet werden? Und welche Produkte sind vielleicht nur eine Projektion menschlicher Bedürfnisse auf das Tier? Diesen Fragen stellten sich zwölf internationale Designer und neun Studierende der Universität Kassel in der Galerie Erstererster. Teil der Produktpalette sind handgedrechselte und mit Pastellkreiden kolorierte Wurfstöcke von Christoph Medicus, eine faltbare Katzenhöhle aus stabiler Wellpappe von Leo Berger oder eine Korbdecke von Sophie Herzberg. Peter Schäfer hat fünf bronzene Äste für Singvögel entwickelt, die bei ausbleibendem Besuch als Skulptur den Wohnraum zieren, und Volker Albus’ Hundeknochen erinnern ganz bewusst an die im Betonbau eingesetzten L-, T-, Doppel-T-, S- und U-Profile. tp