Petroglyphomat
Lorenz Potthast hat eine Maschine für die Kommunikation mit der Zukunft entwickelt.
In die Zukunft telefonieren
Petroglyphomat klingt erst einmal kryptisch. Die Beschreibung des Designers selbst als „positive Vandalismusmaschine" vermittelt ebensowenig höheren Sinn. Die computergesteuerte und dank ihrer Gurtband-Fixierung mobile Fräse ist eine künstlerische Intervention für die Kommunikation mit mit der Zukunft - sie fräst Zeichen in Stein. Wo solche Relief-Graffitis angebracht werden sollen, hat Designer Lorenz Potthast auch schon festgelegt. Bedeutende und bereits von langer Geschichte zeugende Kulturdenkmäler sind unter den toten Steinen die am häufigsten frequentierten Übermittler. Potthasts Vorschlag für die Pionier-Gravur: Stonehenge.
Wenn also eines Tages die Bibliotheken ins Digitale umgezogen sind, unsere persönlichen Daten, Freunde und Geschichten sich in einer Cloud vernebeln – und uns der Strom ausgeht, dann sind die Nachrichten des Petroglyphomaten die Zeugen der aktuellen Gegenwart. Bisher erstellt die Maschine einfache und pixelbasierte Symbole, die sie in moderne Steinritzungen (Petroglyphe) überführt. Die Arbeit ist Teil der Abschlussarbeit von Potthast an der HfK Bremen, der sich darin auch mit dem menschlichen Streben nach Vererwigung beschäftigt – und ganz nebenbei im Jetzt auch den dritten Platz des neuen hochschuleigenen Design Award erringen konnte. tp