Pour les Alpes
Eine Idee, zwei Frauen, drei Möbel – mit „Pour les Alpes" haben die beiden Schweizer Designerinnen Annina Gähwiler und Tina Stieger drei Prototypen entworfen, die traditionelles Kunsthandwerk auf zeitgenössisches Produktdesign treffen lassen. Anders formuliert: Heimat trifft Unterwegs sein. Und all dies auf dem 12. Salone Satellite, Stand Nr. D13 im Rahmen der Mailänder Möbelmesse 2009.
„Ehrfurcht", „Neugierde" und „Sehnsucht" – so die Namen der drei charmanten Kommoden aus Arve-, Fichten- und Kastanienholz – wurden in Zusammenarbeit mit fünf verschiedenen Kunsthandwerkern aus dem Graubünden und Appenzell realisiert. Deren Spezialität: Schindelmachen, Schnitzen und Klöppeln. Das sind allesamt traditionelle Handwerkskünste, die im alpinen Raum noch präsent und vor allem im Alltag fest verankert sind. Das Gestaltungskonzept der drei Möbelstücke leiteten die beiden Designerinnen von den Gefühlen Ehrfurcht, Neugierde und Sehnsucht. Die Kommoden spiegeln die persönlichen Assoziationen der beiden mit dem Alpenraum. Sie sind als Hommage an die Schweizer Gebirgswelt zu verstehen, denn auf formaler und symbolischer Ebene verweisen sie auf eine im Alpenraum verwurzelte Identität.
So machen beispielsweise Schindeln als typisches Kunsthandwerk und ein grelles Rot auf fichtenfurniertem MDF zweifelsohne neugierig. Die Kommode „Neugierde" überrascht mit einem deutlichen Bekenntnis zur Farbe, wenn man den mit Fichtenschindeln beschlagenen Korpus öffnet. „Ehrfurcht" hingegen gleicht am ehesten einer Skulptur, außen schwarzer Hochglanzlack, innen duftendes Arveholz. Durch einen Riss gespalten, gibt diese Kommode ihre kristalline Struktur im Inneren preis – vergleichbar mit der eines Bergkristalles. „Sehnsucht" ist mit seiner großen Schublade das gebrauchsfähigste der drei Möbel: Hier findet sich zartes Klöppelwerk über einem Bein aus Glasfaser und massiver Kastanie.Geplant ist, aus den drei Prototypen eine limitierte Edition mit jeweils sechs Stücken pro Entwurf entstehen zu lassen.