Processes & Plating
Maximilian Bellinghausen fängt den Zubereitungsprozess von Speisen in einer einzigartigen Geschirrserie ein.
Experimentellen Appetit!
Schmecken ist pure Chemie. Und gute Köche sind eigentlich nichts anderes als moderne Alchemisten. Diesen Zusammenhang vermittelt Maximilian Bellinghausen in seiner Arbeit Processes & Plating. „Kern des Projektes war, Geschirr vom Kochprozess her zu gestalten und so Teller und Gefäße zu entwickeln, die die Speisen durch formale oder Materialqualitäten ergänzen und ermöglichen, ihre Qualität zu erhalten, bis sie den Gast erreichen“, beschreibt der Absolvent der Weißensee Kunsthochschule Berlin.
So dienen etwa Glasschalen und -glocken aus Glas als ungewöhnliches Geschirr, das beispielsweise das Räuchern von Lebensmitteln einfangen und an den Platz bringen soll. Andere Schälchen wirken wie zu Eis erstarrtes Siedewasser. Und eine Art keramischer Schwamm dient als Podest für frittierte Ware. Das Auge ist eben mit: Bei Maximilian Bellinghausen gilt das nicht nur für die Speisen selbst. Sein Geschirr vermittelt auch den Prozess hinter der Zubereitung, ein experimentell-poetischer Genuss. mh