Second Nature
Ein zweites Leben für die Geisternetze von The New Raw.

Kunststoff-Exorzismus im Ozean
Der Kunststoff in den Weltmeeren ist eine der großen ökologischen Herausforderungen unserer Zeit – dort schwimmt mittlerweile sechsmal mehr Plastikmüll als Plankton. Das Designstudio The New Raw aus Rotterdam hat ein ganzes Projekt der Wiederverwertung von frei herumtreibenden Fischernetzen gewidmet. Diese Netze – auch Ghost Nets genannt – machen einen relevanten Anteil des Meeresplastiks aus und sind die tödlichste Gefahr für Fische, die sich darin sinnlos verfangen. An der griechischen Küste sammelte das Designerkollektiv gemeinsam mit Tauchern und Fischern Netze ein, um sie zur Ressource für neue Produkte zu machen.
Die Kollektion Second Nature widmet sich zwei Themen: Sie besteht aus einer funktionale Objektserie und einer Reihe digital produzierter Muscheln, die eine Hommage an die oft zu selbstverständliche Schönheit der Natur sind. „Wenn wir in städtischen Regionen leben, neigen wir dazu, unsere Abhängigkeit vom Meer zu vergessen, die so wichtig für unsere Nahrungsmittel- und Sauerstoffversorgung ist.“ sagen Panos Sakkas und Foteini Setaki, die beiden Gründer von The New Raw. Um aus den alten Netzen neue Dinge zu machen, sortieren die Designer die Komponenten der Geisternetze in Kategorien: Netze, Seile, Schwimmer und Gewichte. Dann werden sie in einer Kunststoffmühle zerkleinert und in einem 3D-Drucker zu Neuem extrudiert. Die abgebildeten Seemuscheln sind dabei keine zufällige Wahl. Alle fünf Arten kommen aus dem Mittelmeer, sind essbar – und derzeit wegen Überfischung geschützt. tp
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