Studio: Philippe Malouin
Schön, wenn einem mal etwas Neues begegnet. Der Designer Philippe Malouin hat sein Studium an der renommierten Design Academy Eindhoven mit einer Kollektion von Möbeln gekrönt, die zwar ganz unkompliziert unter dem Bett verschwinden kann – sich aber größtenteils vom gängigen Stecken, Klappen und Falten verabschiedet hat. Stattdessen kombiniert er Funktionen, Mechanismen und Materialien, die man beim jeweiligen Möbel so noch nicht gesehen hat.
Ein Tisch zum Aufblasen? Ohne visuelle Referenz rechnet man vorerst mit dem Plastikschick der Siebziger und Neunziger, in denen transparente Bilderrahmen und wacklige Sessel zum Aufpusten noch die Vorboten eines neuen nomadischen Zeitalters waren. Der „Grace Table“ des Frankokanadiers Philippe Malouin hingegen steht stabil und durchaus elegant auf vier runden Holzbeinen, die eine voluminöse schwarze und mit Luft gefüllte Tischplatte tragen. Ein innovatives Objekt, – da aufblasbare Möbel üblicherweise durch mehrere Luftkammern in einem Verbund stabilisiert wurden. Malouins Konstruktion hingegen besteht nur aus einer großen Hülle, die zusätzlich durch eine Verspannung an der Unterseite gestützt wird. Dadurch wird der Tisch so standfest, dass man sich sogar darauf stellen kann - was der Designer gerne selbst vorführt.
Dem Ergebnis ging ein Prozess des Experimentierens und vor allem auch des wiederholten Scheiterns voraus: „Es hat lange gedauert, bis ich genau das hatte, was ich wollte – das Endprodukt ist allerdings besser als ich es mir je vorgestellt habe“, resümiert der Designer nicht ohne Stolz.
Weil er seine Inspirationen aus alltäglichen Beobachtungen zieht und dann Bezüge zur Produktwelt herstellt, kommen Philippe Malouin seine Ideen manchmal in den abwegigsten Situationen. Den Anstoß zur Entwicklung seiner Leuchte „Dervish“ gab ihm ein Besuch in der Autowaschanlage, als er den geliehenen Wagen eines Freundes vor der Rückgabe noch mal auf Vordermann bringen wollte. Fasziniert davon, wie die lappigen Bürsten ihre Form mit der Drehgeschwindigkeit änderten, begann er sich Gedanken darüber zu machen, wie man ein solches Objekt im Wohnbereich einsetzen könnte. Wo wäre eine wandelfähige und dabei Wind produzierende Apparatur sinnvoll? Philippe Malouin fielen gleich zwei Objekte ein – und anstatt sich zu entscheiden – kombinierte er beide miteinander. Das Resultat - nach den türkischen Kreiseltänzern benannte „Dervish“ - ist einerseits Leuchte, andererseits Deckenventilator. Wird die Geschwindigkeit des Rotators erhöht, gibt er nicht nur mehr Wind, sondern – bei der Öffnung des Schirms durch die Fliehkräfte – auch mehr Licht ab.
Die Übertragung von Alltagsbeobachtungen auf den Gestaltungsprozess geht allerdings nicht immer so ernsthaft vonstatten wie beim „Dervish“ und dem „Grace Table“. Zu seinem „Ballpoint Stool“ inspirierte Malouin einfache Kugelschreiber. Das Ergebnis bewegt sich aber vielmehr zwischen Kunst und Erlebnis, als dass es sich hier um ein tatsächlich vermarktbares Produkt handelt. Das vom Stift bekannte Prinzip von Ball, Röhrchen und Tinte wurde auf die Beine und Rollen eines Hockers übertragen – mit dem Resultat, das jede Bewegung des Nutzers analog festgehalten und nachvollzogen werden kann. Damit wird der Stuhl zum Zeichenwerkzeug, das mit dem ganzen Körper bedient werden muss – und der Spaß des Gestalters am Prozess und an Technik und Mechanismen überträgt sich nicht zuletzt auch auf den Nutzer.
Ein Tisch zum Aufblasen? Ohne visuelle Referenz rechnet man vorerst mit dem Plastikschick der Siebziger und Neunziger, in denen transparente Bilderrahmen und wacklige Sessel zum Aufpusten noch die Vorboten eines neuen nomadischen Zeitalters waren. Der „Grace Table“ des Frankokanadiers Philippe Malouin hingegen steht stabil und durchaus elegant auf vier runden Holzbeinen, die eine voluminöse schwarze und mit Luft gefüllte Tischplatte tragen. Ein innovatives Objekt, – da aufblasbare Möbel üblicherweise durch mehrere Luftkammern in einem Verbund stabilisiert wurden. Malouins Konstruktion hingegen besteht nur aus einer großen Hülle, die zusätzlich durch eine Verspannung an der Unterseite gestützt wird. Dadurch wird der Tisch so standfest, dass man sich sogar darauf stellen kann - was der Designer gerne selbst vorführt.
Dem Ergebnis ging ein Prozess des Experimentierens und vor allem auch des wiederholten Scheiterns voraus: „Es hat lange gedauert, bis ich genau das hatte, was ich wollte – das Endprodukt ist allerdings besser als ich es mir je vorgestellt habe“, resümiert der Designer nicht ohne Stolz.
Weil er seine Inspirationen aus alltäglichen Beobachtungen zieht und dann Bezüge zur Produktwelt herstellt, kommen Philippe Malouin seine Ideen manchmal in den abwegigsten Situationen. Den Anstoß zur Entwicklung seiner Leuchte „Dervish“ gab ihm ein Besuch in der Autowaschanlage, als er den geliehenen Wagen eines Freundes vor der Rückgabe noch mal auf Vordermann bringen wollte. Fasziniert davon, wie die lappigen Bürsten ihre Form mit der Drehgeschwindigkeit änderten, begann er sich Gedanken darüber zu machen, wie man ein solches Objekt im Wohnbereich einsetzen könnte. Wo wäre eine wandelfähige und dabei Wind produzierende Apparatur sinnvoll? Philippe Malouin fielen gleich zwei Objekte ein – und anstatt sich zu entscheiden – kombinierte er beide miteinander. Das Resultat - nach den türkischen Kreiseltänzern benannte „Dervish“ - ist einerseits Leuchte, andererseits Deckenventilator. Wird die Geschwindigkeit des Rotators erhöht, gibt er nicht nur mehr Wind, sondern – bei der Öffnung des Schirms durch die Fliehkräfte – auch mehr Licht ab.
Die Übertragung von Alltagsbeobachtungen auf den Gestaltungsprozess geht allerdings nicht immer so ernsthaft vonstatten wie beim „Dervish“ und dem „Grace Table“. Zu seinem „Ballpoint Stool“ inspirierte Malouin einfache Kugelschreiber. Das Ergebnis bewegt sich aber vielmehr zwischen Kunst und Erlebnis, als dass es sich hier um ein tatsächlich vermarktbares Produkt handelt. Das vom Stift bekannte Prinzip von Ball, Röhrchen und Tinte wurde auf die Beine und Rollen eines Hockers übertragen – mit dem Resultat, das jede Bewegung des Nutzers analog festgehalten und nachvollzogen werden kann. Damit wird der Stuhl zum Zeichenwerkzeug, das mit dem ganzen Körper bedient werden muss – und der Spaß des Gestalters am Prozess und an Technik und Mechanismen überträgt sich nicht zuletzt auch auf den Nutzer.