Newcomer

Tomahawk

20.07.2011

Ganz allgemein lässt sich zuerst einmal feststellen, dass der Föhn – also ein handlicher Haartrockner – ein ästhetisches und damit auch ein Imageproblem hat. Denn wer würde schon einen Föhn dekorativ im Bad drapieren? Nein – dieses aufgemotzte Spoilergerät mit Lockendrehaufsätzen und dynamischen Abluftlöchlein landet meist in einer Box und ist damit außer Sichtweite.

Wohl dem, der noch einen alten Braun HLD 4 von Dieter Rams in der Schublade hat – er sollte ihn besser hervorholen. Der hatte nämlich statt eines ergonomischen Griffs gleich gar keinen. Um Griffe aber geht es bei der Föhn-Serie des Pariser Designers Jean-Baptiste Fastrez. Für ihn ist der Griff nicht einfach nur ein notwendiges Teil eines Objekts, sondern verleiht ihm erst Funktionalität, Schönheit und Charakter. Und der Haartrockner als „zeitgenössisches Werkzeug“ ist deshalb genau das richtige Objekt für eine Versuchsreihe zum Thema Griff. Der eigentliche Werkzeugaufsatz, der kleine Luftrotor, wird industriell gefertigt, beim Griff hingegen kann die Form von kreativer Freiheit bestimmt werden. Deshalb wird jeder hölzerne Haltestab von einem anderen Handwerker hergestellt und individuell geformt. Und diese Form lädt den Nutzer dazu ein, jedes Unikat ein bisschen anders zu halten. Damit passen die Tomahawks ganz gut ins Bad – und sogar neben einen Rams. tp
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