Andalusische Hightech-Oase
Eine arbeitsfreundliche Umgebung in nachhaltig angelegter Architektur: Das waren die Grundlagen für die Konzeption des neuen Business Parks „Palmas Atlas“ im Süden der spanischen Stadt Sevilla. Als eines der größten, privat initiierten Projekte Südspaniens entwarf der britische Architekt und Pritzker-Preisträger Richard Rogers gemeinsam mit dem spanischen Architekturbüro Vidal y Asociados für die Auftraggeber – die Firma Abengoa in Kooperation mit der Stadt Sevilla – sieben Bürogebäude inklusive Gartenlandschaft, Kindergarten und Fitness-Studio für die Mitarbeiter. Vorbildlich ist dabei vor allem die Energieeffizienz des Business Parks: 66 Prozent des im gesamten Komplex benötigten Energiebedarfs wird aus eigenen Solaranlagen und anderen umweltfreundlichen Technologien gespeist.
Als Investition in die Zukunft betrachtet die Firma Abengoa den neuen Gebäudekomplex, der sich auf einem Grundstück von 50 000 Quadratmetern erstreckt, wobei allein das Technologieunternehmen Abengoa 30 000 Quadratmeter Fläche belegt. Weitere 16 300 Quadratmeter sind für andere Firmen reserviert, die verbleibenden 3 700 beherbergen kommunale Dienste. Sieben Gebäude, alle zwischen zwei und vier Etagen hoch, bilden aufgeteilt in zwei Gruppen einen zentralen Platz in der Mitte. Zusätzlich gibt es 1 500 unterirdische Parkplätze sowie eine umgebende Gartenlandschaft. Sie wurde von den Landschaftsarchitekten María Medina und Gregorio Marañón in Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten und mit Augenmerk auf die nachhaltige Entwicklung so angelegt, dass die zahlreichen, nischenartigen Bereiche eine entspannte und attraktive Umgebung bieten.
„Grüne“ Technologien zur Energieeinsparung
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit waren wichtige Faktoren bei der Konzeption des Business Parks. Durch den Einsatz neuer Technologien wird beispielsweise der Energieverbrauch um 50 Prozent gesenkt. Dies ist möglich durch verschiedene Maßnahmen zur nachhaltigen Gewinnung und Nutzung von Energie. So sind zum Beispiel Solarpaneelen installiert, die die strakte Sonneneinstrahlung im südlichen Spanien direkt in Elektrizität umwandeln. Eine spezielle Anlage sorgt für zusätzlich benötigte Energie ebenso wie für Heizung und Kühlung. Auch die größtmögliche Nutzung des Tageslichts für die Beleuchtung ist eine Maßnahme zur Energieeinsparung. Durch die große, doppelt verglaste Fassade dringt das Tageslicht in fast jeden Innenraum. Für die innen liegenden und von der Fassade am weitesten entfernten Räume wurden kleine Atrien in die Architektur integriert, sodass auch hier das Tageslicht einfallen kann.
Das Konzept der „Work-Life-Balance“
Auch die Mitarbeiter dürften sich über die neue Arbeitsumgebung freuen, denn neben einem Blick ins Grüne von fast jedem Büro aus, bietet der Komplex auf dem zentralen Platz zwischen den Gebäuden verschiedene Annehmlichkeiten. So steht den Mitarbeitern neben einem Restaurant, in dem 700 Gäste zugleich bedient werden können, einer eigenen Mini-Klinik und einem Supermarkt auch ein Fitness-Studio sowie ein 430 Quadratmeter großer Kindergarten zur Verfügung.
Die Arbeitsumgebung repräsentiert mit all diesen Maßnahmen das von Abengoa praktizierte, soziale Modell der „Work-Life-Balance“, das für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben steht. Dieses Konzept wurde auch im Inneren der Bürogebäude fortgesetzt, indem bei der Gestaltung der Arbeitsplätze großen Wert auf eine offene Umgebung gelegt wurde, die die Interaktion, Kommunikation und den Austausch zwischen den Mitarbeitern unterstützt. In Kooperation mit dem Architekt Richard Rogers und den spanischen Partnern von Vidal sowie Ingenería Arup entwickelte der spanische Büromöbelhersteller Dynamobel ein maßgeschneidertes System für die Inneneinrichtung der Büroräume. So unterstützt diese Lösung den Nutzer bei seiner Arbeit beispielsweise durch individuell gefertigte Tische, deren Platten flexibel verschoben werden können und auf dem Modell „Tec“ basieren. Darunter befinden sich die wichtigsten Stromanschlüsse. Unter einer weiteren, kleineren Abdeckung sind zudem die Anschlüsse für Kleingeräte wie Handy, iPod oder Notebook zu finden. Das geradlinige Mobiliar, unter anderem die Container „Top“, der Besprechungstisch „Neta“ und der Konferenzstuhl „Pad“, ist fast ausschließlich in weiß gehalten, wobei die roten Bürostühle einen angenehmen Farbtupfer bilden. Ausgehend vom Schranksystem T-Box entwickelte Dynamobel auch die passende Aufbewahrung.
Die Investition in die Zukunft scheint gelungen, denn das auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter abgestimmte Interiordesign und das nachhaltige Architektur-Konzept des „Palmas Atlas“ Business Parks beruht, zahlen sich damit in Mitarbeiterzufriedenheit und großen Energieeinsparungen aus. So wurde die Anlage schließlich auch, als einer der nachhaltigsten Gebäudekomplexe in Europa, vom US-amerikanischen Green Building Council gewürdigt, das die Anlage für die Platinum Leed Certification nominierte – eine Auszeichnung, die nach verschiedenen Kriterien die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit von Gebäuden bestätigt.
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