Projekte

Bremer Safari

Mikro-Expeditionen ermöglicht dieser neue Veranstaltungsraum im Bremer Übersee-Museum.

von Tanja Pabelick, 30.04.2015

Das Diorama in Bremen ist so etwas wie eine 3D-Brille unter Real-Life-Konditionen. Denn im traditionsreichen Übersee-Museum reist der Besucher nicht nur mental an ferne Orte. Der neue Veranstaltungsraum des Traditionshauses bringt Unbekanntes und Exotisches über wechselnde 360-Grad-Panoramen direkt in den deutschen Norden. Realisiert wurde das multisensorische Erlebnis mit 80 Quadratmetern Textil und ausgeklügelter Audiotechnik vom Gestaltungs- und Akustikspezialisten procedes i-d.

Seit 1896 gibt es das Übersee-Museum. In diesen über zwölf Jahrzehnten war das weit über die Grenzen der Hansestadt bekannte Haus immer der Idee verpflichtet „die ganze Welt unter einem Dach zu zeigen“. Es behandelt die Bereiche der Völker-, Handel- und Naturkunde und verfügt über eine eindrucksvolle Sammlung von rund 1,2 Millionen Objekten, die zu einem großen Teil im Schaumagazin den Besuchern zugänglich sind. Die seit 2011 laufende Dauerausstellung „Erleben was die Welt bewegt“ führt das Traditionsmuseum ins aktuelle Zeitgeschehen, reflektiert globale Phänomene und seine Zusammenhänge, von Kommunikation und Weltwirtschaft über Klimawandel bis hin zu Migration und Menschenrechten. Neben der Ausstellung hatte das Museum zuletzt den Wunsch nach einer Eventfläche für Filmvorführungen, Bankette und Tagungen, die möglichst so weltumspannend sein sollte, wie die Ausstellung selbst.

Fünf Minuten-Abenteuer 
Dabei berief das Museum sich auf eines seiner besonderen Merkmale. Ein Highlight des Ausstellungskonzeptes sind die sogenannten Dioramen; eine traditionelle Darstellungsform, bei der etwa Tiere vor einem zweidimensionalen, authentischen Hintergrund und damit im natürlichen Habitat gezeigt werden. Jeder Kasten beherbergt ein Szenario, das den Besucher für einen Moment in eine andere Welt führt. Dieses Prinzip der Schaukästen wurde auf die Neugestaltung des Veranstaltungsraumes übertragen und auf technischer Seite durch ein spezielles Beleuchtungs- und Soundsystem unterstützt. Umgesetzt von procedes i-d in Zusammenarbeit mit der Agentur Gerdes erfüllen die Wände die Aufgabe der Umgebungsinszenierung. Sie sind lückenlos durch das Paneelsystem mooia verkleidet. Insgesamt 80 Quadratmeter füllt das Rahmensystem bei einer Wandhöhe von 3,38 Meter aus und transformiert einen ehemaligen Abstellraum in eine Veranstaltungsfläche für bis zu 70 Personen. Die Raumecken sind dabei abgerundet ausgeführt, so dass Schattenkanten vermieden werden und der Betrachter in die Szenerie der Fotografie versetzt wird. Eine Drehung um sich selbst – und er steht mitten im Dschungel oder schaukelt auf den Wellen des Eismeeres.

Akustische und visuelle Reise

Die perfekte Illusion entsteht durch das visuelle Sinneserlebnis der hochaufgelösten Panorama-Fotografie, aber auch durch die akustische Untermalung. Die Audiotechnik mooia sound sorgt für spektakuläre Klanglandschaften, die die fotografierte Landschaft begleiten. Pro Szenario spielt das Museum einen 30 minütigen Loop mit motivtypischen Klängen ein. Die Kedertechnik des Rahmensystems erlaubt den einfachen Wechsel der Motive, die so immer begleitend die Themen der Wechselausstellung aufgreifen. Die Panoramen werden von Fotografen speziell für das Museum aufgenommen, sind mit wenigen Handgriffen als textile Architektur aufgespannt und durch die authentische Dolby Surround Geräuschkulisse lebendig erlebbar.

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Links

Projektpartner

Gerdes - was Zukunft hat

www.gerdesweb.de

Fotograf

Matthias Haase

www.fotografiematthiashaase.de

Ausstellung

Übersee-Museum Bremen

www.uebersee-museum.de

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