Der illegale Burger
Al Coulson ist ein Interiordesigner, der es bunt mag. Nicht nur hat er in seiner Heimat Norwegen eine wunderbare Küche entworfen, in der sich Kinder ausprobieren können, in Oslo gibt es nun auch ein Schnellrestaurant, das es farblich in sich hat. Illegal Burger genannt, liegt es in der Møller Gata 23. Wer Hunger auf einen Burger hat und nicht zu McDonald’s & Co. gehen möchte, kehrt hier ein und wird überrascht sein.
Denn neben dem frisch auf einem Kohlegrill zubereiteten Fleisch, das für norwegische Verhältnisse zudem recht günstig an die hungrigen Gäste verkauft wird, und dem fröhlichen Interior lenkt auch das Grafikdesign und die Verpackung der Speisen die Blicke auf sich.
Bunte Burger
Entworfen vom Büro The Metric System in Zusammenarbeit mit dem Illustrator Frode Skaren, nimmt das mit verschiedenen Awards ausgezeichnete Corporate Design einschließlich Beschriftung, Verpackungen und Speisekarten nicht nur die Farben des Interiors – Rot, Blau und Grün – auf, die amüsanten Zeichnungen machen Lust auf mehr. Einfallsreicher und stimmiger als das Corporate Design üblicher Fast-Food-Restaurants, sieht man sich als würdiger Nachfolger des vorher hier ansässigen Etablissements, dem auch der Name Illegal Burger geschuldet ist: An dieser Stelle nämlich befand sich ein illegaler Club, der nur nach einem geheimen Klopfzeichen betreten werden konnte.
Multifunktionaler Raum
Klopfen braucht der Kunde nun nicht mehr – er kann einfach eintreten in den 43 Quadratmeter großen Raum. Diese eher bescheidene Größe stellte den Designer Al Coulson vor eine Herausforderung, sollte hier doch nicht nur der Gastraum, sondern auch die Küche sowie eine kleine Bar untergebracht werden – für DJ-Sessions und Partys. Mitbesitzer des Illegal Burger ist schließlich Emil Hesselberg, der einen der bekanntesten Tanzclubs der Stadt führt.
Der Gast betritt den Schnellimbiss durch eine blaue Tür mit einem oval geformten, großen „Guckloch“. Am Ende des Raums – durch ein mit Stufen versehenes Podest erhöht – befindet sich der Tresen mit an der Wand angebrachten Regalen. Diese sind in Rot und Blau gehalten und wie die restliche Möblierung passgenau für den Ort von Al Coulson entworfen. Der Designer arbeitet mit Oberflächen aus Laminat, die sich durch eine große Robustheit sowie die Auswahl vieler verschiedener Farben auszeichnen. Vom Barbereich geht eine rote Tür zur kleinen Küche ab – ebenfalls versehen mit einem ovalen „Guckloch“.
Die Marke Illegal Burger
Die einfache Möblierung des mit einer niedrigen Decke versehenen Gastraums besteht vor allem aus an den Wänden entlang laufenden Sitzbänken aus hellem Holz und auf dem Fußboden befestigten Sitzhilfen. Ergonomisch geformt, fällt die Möblierung durch den Kontrast von blauen und grünen Oberflächen auf. Weiß gestrichene, offen liegende Lüftungsrohre unterstreichen die unterkühlte Anmutung. „Wir wollten ein aufregendes und energiegeladenes Interior schaffen, das ein Fast-Food-Konzept zu einem positiven Erlebnis werden lässt“, so Al Coulson. Dieses Konzept scheint aufzugehen, planen die Macher des Illegal Burger nach dem Erfolg des Schnellrestaurants doch eine ganze Reihe von neuen Läden im selben Stil – in Oslo und anderswo.