Gläsernes Gartenhaus
Gewächshausmodule von Ville Hara und Linda Bergroth
Das Bild könnte einem Traum entspringen: Man erwacht mitten in der Natur, die ersten Lichtstrahlen der aufgehenden Sonne brechen durch die Bäume und trüben ein wenig den Blick. Das Bett scheint von Wiese und Moos umgeben zu sein, und keine zehn Meter entfernt liegt ein klarer Waldsee. Es fehlt nur noch eine Rehfamilie, die unerschrocken an ein paar Grashalmen kaut. Dieser Traum könnte für jeden, der das passende Grundstück mitbringt, Realität werden. Das Haus dazu gibt es bereits!
Das Grundmodul von Garden Sheds kostet keine 3.000 Euro: Es ist also ein erschwinglicher Traum, den der Architekt Ville Hara und die Designerin Linda Bergroth für den finnischen Hersteller Kekkilä entwickelt haben. Das erweiterbare, voll verglaste System bietet eine Kombination aus Garten- und Gewächshaus, das aber auch als Feriendomizil genutzt werden kann. Und dank seiner Formensprache und Transparenz passt es sich jeder Umgebung an.
Ab auf die Insel
Den Beweis, dass die Garden Sheds noch viel mehr sind als ein reines Gewächshaus, trat die Designerin der Produktreihe, Linda Bergroth, höchstpersönlich an: Auf einer Insel im Osten Finnlands baute sie sich aus den Elementen ihr Sommerhaus. Probleme wie ein aufwändiger Transport oder eine lange Aufbauzeit gab es nicht, da alle Teile vorgefertigt, handlich verpackt und einfach zusammenzuschrauben sind. Bergroth ergänzte die Hütte um einen Holzboden, Solarpaneele zur Stromerzeugung und baute aus lokal vorgefundenen Ziegelsteinen kleine Terrassen und Ausstiege an den beiden Enden. Die Einrichtung ist, dank des Schuppens am hinteren Ende, auf das äußerste reduziert: Einzig ein Bett und ein Plattenspieler samt Verstärker zeugen von der temporären Wohnnutzung.
Anpassungsfähig
Die Module bestechen auch durch ihre minimalistische, archetypische Formgebung, die Architekt Ville Hara verantwortet. Durch ihr Giebeldach, das sich an die lokale Baukultur anlehnt, fügt sich die Hütte nicht nur gut in Stadt und Landschaft ein – sie trotzt dank der Schrägen auch den vielen Wintermonaten. Das Grundmaterial ist Holz. Genauer gesagt finnische Pinie, die auf Kundenwunsch je nach Geschmack lackiert werden kann. Verkleidet wird die Rahmenkonstruktion der Garden Sheds mit Glas, was der Standardnutzung als Gewächshaus geschuldet ist. Aber im Falle des Sommerhauses von Linda Bergroth wirkt die Materialwahl weder unpraktisch noch unwohnlich. Automatisch gesteuerte Öffnungen in der Glasfassade kontrollieren die Temperatur im Inneren. Und auch die natürliche Verschattung durch die umliegenden Bäume und die isolierte Lage auf einer Insel bieten eine maximale Transparenz geradezu an.