Historie trifft Moderne
Moderne Lichtinstallationen in historischen Gebäuden bergen für Lichtplaner und Architekten gerne den einen oder anderen Fallstrick. Die strengen Auflagen des Denkmalschutzes zu erfüllen und zugleich den Ansprüchen an moderne Architektur und innovativen Lichteinsatz gerecht zu werden, gleicht vielfach einem Drahtseilakt. Eine intelligente Verbindung von historischer Bausubstanz und modernem Lichteinsatz ist nun in München zu sehen. Der 2007 von den Architekten Ackermann & Partner neu gestaltete Innenhof des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, auch bekannt als „Odeon“, wird mit einer farbdynamischen LED-Lichtlösung von Philips leuchtend in Szene gesetzt.
Eigentlich diente das von Leo von Klenze von 1826 bis 1828 errichtete Odeon an der Münchner Ludwigstraße als imposantes Konzert- und Veranstaltungsgebäude. Im Auftrag von König Ludwig I. von Bayern sollte der Bau damals ein städtebauliches Pendant zum ebenfalls von Klenze 1817 entworfenen Palais des Herzogs von Leuchtenberg darstellen – heute Sitz des Finanzministeriums. Direkt gegenüber stellte man sich ein in seiner äußeren architektonischen Gestalt identisches Gebäude vor, dessen Kernstück ein prunkvoller Konzert- und Ballsaal sein sollte. Von Klenze entwarf einen Saal, der schließlich über beide Obergeschosse reichte. Er war umgeben von einer zweigeschossigen Säulenreihe, die im Parterre als Umgang genutzt wurde. Insgesamt bot der Saal fast 1500 Sitzplätze und eine hervorragende akustische Qualität. Im Zweiten Weltkrieg fiel das Odeon einem Bombenagriff zum Opfer und wurde bis auf die Außenmauern zerstört. 1951/52 entstand schließlich nach den Plänen des Architekten Josef Wiedemann aus der Ruine das heutige Bayerische Staatsministerium des Innern. Mit einem veränderten Raumzuschnitt wurde aus dem früheren Konzertsaal ein rund 400 Quadratmeter großer, offener Innenhof.
Ein Glasdach überspannt den Innenhof
Um diesen zentralen Bereich nicht mehr länger der Witterung auszusetzen und ihn zugleich als repräsentativen Veranstaltungsraum nutzbar zu machen, wurde das Architekturbüro Ackermann und Partner mit der Neugestaltung und Überdachung des Innenhofs beauftragt. Die besondere Herausforderung dabei war, dass an der Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes keine sichtbare Veränderung vorgenommen werden durfte. So überspannten die Architekten das Foyer mit einem filigranen Glasdach. Gehalten durch eine Stabgitterschale mit einer Struktur aus dreieckigen Elementen besteht die Überdachung aus einem Verbund-Sicherheitsglas, das zu Reinigungszwecken begehbar ist. Ein offener Spalt erlaubt es zudem, den Innenhof natürlich zu belüften.
Flexible, farbdynamische LED-Beleuchtung
Als repräsentatives Foyer und Raum für kulturelle und gesellschaftliche Anlässe wie Empfänge, Konzerte oder Lesungen, sollte das Odeon mit einer Beleuchtung ausgestattet werden, die sich an die unterschiedlichen Anforderungen anpassen lässt. Um dem historischen Gebäude gerecht zu werden, durfte das Licht nicht zu grell sein. Zudem musste sich die Beleuchtungsanlage unauffällig in die architektonischen Gegebenheiten einfügen. Dennoch wünschten sich Architekt, Bauherr und Lichtplaner eine Vielfalt von Lichtfarben und -effekten sowie geringe Kosten bei der Installation und dem späteren Betrieb. Als Lösung bot sich hier eine Illumination auf LED-Basis an, da diese flexibel einsetzbar sind und sich durch ihre geringe Bauhöhe beispielsweise direkt in Fassaden integrieren lassen.
Philips setzte ein Lichtkonzept mit einer Lichtregelung und zwei unterschiedlichen LED-Leuchten um: eine für die Flächenbeleuchtung und ein linear strahlendes Modell für die Akzentbeleuchtung. Diese LED-Module lassen sich im Bereich des Weißlichts exakt einstellen. Es sind auch farbige Lichtszenarien möglich, die den Innenhof des Odeons je nach Veranstaltung effektvoll oder dezent historisch in Szene zu setzen vermögen.
Um die Raumtiefe zu unterstreichen, wurden auch die einzelnen Säulen hinterleuchtet. Sie zeigen einen Rhythmuswechsel und gliedern so Bühne und Zuschauerraum. Der untere Flur und die Fassadenfläche bis zum ersten First werden durch LED-Lichtkacheln beleuchtet, die auch für die zweite und dritte Ebene bis zum Dachfirst verwendet wurden. Die gesamte Beleuchtung ist dimmbar und zu jeder Veranstaltung kann aus neun Programmen eine voreingestellte Lichtszene gewählt werden. Alle LED-Leuchten lassen sich einzeln ansteuern und eignen sich so auch für Bühneneffekte.
Um ein optimales Zusammenspiel von Denkmalschutz und Wirtschaftlichkeit zu garantieren, entwickelte der Lichtplaner Erwin Döring zudem eine individuelle Sekundäroptik, wodurch die fassadennahe, unauffällige Installation ermöglicht wurde. Positiver Nebeneffekt: Auch die Abstände zwischen den Leuchten wurden größer und damit die Anzahl geringer.
Denkmalschutz und moderne Ansprüche wurden im Odeon in Einklang gebracht, sogar, ohne Kompromisse bei den Betriebskosten einzugehen. So liegt die Gesamtanschlussleistung, also der Verbrauch für alle im Foyer betriebenen Leuchten, bei nur 1,5 Kilowatt, was wieder einmal die Energieeffizienz von Beleuchtungslösungen auf LED-Basis unterstreicht. Und darüber dürfte sich schlussendlich auch der Steuerzahler freuen.
Eigentlich diente das von Leo von Klenze von 1826 bis 1828 errichtete Odeon an der Münchner Ludwigstraße als imposantes Konzert- und Veranstaltungsgebäude. Im Auftrag von König Ludwig I. von Bayern sollte der Bau damals ein städtebauliches Pendant zum ebenfalls von Klenze 1817 entworfenen Palais des Herzogs von Leuchtenberg darstellen – heute Sitz des Finanzministeriums. Direkt gegenüber stellte man sich ein in seiner äußeren architektonischen Gestalt identisches Gebäude vor, dessen Kernstück ein prunkvoller Konzert- und Ballsaal sein sollte. Von Klenze entwarf einen Saal, der schließlich über beide Obergeschosse reichte. Er war umgeben von einer zweigeschossigen Säulenreihe, die im Parterre als Umgang genutzt wurde. Insgesamt bot der Saal fast 1500 Sitzplätze und eine hervorragende akustische Qualität. Im Zweiten Weltkrieg fiel das Odeon einem Bombenagriff zum Opfer und wurde bis auf die Außenmauern zerstört. 1951/52 entstand schließlich nach den Plänen des Architekten Josef Wiedemann aus der Ruine das heutige Bayerische Staatsministerium des Innern. Mit einem veränderten Raumzuschnitt wurde aus dem früheren Konzertsaal ein rund 400 Quadratmeter großer, offener Innenhof.
Ein Glasdach überspannt den Innenhof
Um diesen zentralen Bereich nicht mehr länger der Witterung auszusetzen und ihn zugleich als repräsentativen Veranstaltungsraum nutzbar zu machen, wurde das Architekturbüro Ackermann und Partner mit der Neugestaltung und Überdachung des Innenhofs beauftragt. Die besondere Herausforderung dabei war, dass an der Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes keine sichtbare Veränderung vorgenommen werden durfte. So überspannten die Architekten das Foyer mit einem filigranen Glasdach. Gehalten durch eine Stabgitterschale mit einer Struktur aus dreieckigen Elementen besteht die Überdachung aus einem Verbund-Sicherheitsglas, das zu Reinigungszwecken begehbar ist. Ein offener Spalt erlaubt es zudem, den Innenhof natürlich zu belüften.
Flexible, farbdynamische LED-Beleuchtung
Als repräsentatives Foyer und Raum für kulturelle und gesellschaftliche Anlässe wie Empfänge, Konzerte oder Lesungen, sollte das Odeon mit einer Beleuchtung ausgestattet werden, die sich an die unterschiedlichen Anforderungen anpassen lässt. Um dem historischen Gebäude gerecht zu werden, durfte das Licht nicht zu grell sein. Zudem musste sich die Beleuchtungsanlage unauffällig in die architektonischen Gegebenheiten einfügen. Dennoch wünschten sich Architekt, Bauherr und Lichtplaner eine Vielfalt von Lichtfarben und -effekten sowie geringe Kosten bei der Installation und dem späteren Betrieb. Als Lösung bot sich hier eine Illumination auf LED-Basis an, da diese flexibel einsetzbar sind und sich durch ihre geringe Bauhöhe beispielsweise direkt in Fassaden integrieren lassen.
Philips setzte ein Lichtkonzept mit einer Lichtregelung und zwei unterschiedlichen LED-Leuchten um: eine für die Flächenbeleuchtung und ein linear strahlendes Modell für die Akzentbeleuchtung. Diese LED-Module lassen sich im Bereich des Weißlichts exakt einstellen. Es sind auch farbige Lichtszenarien möglich, die den Innenhof des Odeons je nach Veranstaltung effektvoll oder dezent historisch in Szene zu setzen vermögen.
Um die Raumtiefe zu unterstreichen, wurden auch die einzelnen Säulen hinterleuchtet. Sie zeigen einen Rhythmuswechsel und gliedern so Bühne und Zuschauerraum. Der untere Flur und die Fassadenfläche bis zum ersten First werden durch LED-Lichtkacheln beleuchtet, die auch für die zweite und dritte Ebene bis zum Dachfirst verwendet wurden. Die gesamte Beleuchtung ist dimmbar und zu jeder Veranstaltung kann aus neun Programmen eine voreingestellte Lichtszene gewählt werden. Alle LED-Leuchten lassen sich einzeln ansteuern und eignen sich so auch für Bühneneffekte.
Um ein optimales Zusammenspiel von Denkmalschutz und Wirtschaftlichkeit zu garantieren, entwickelte der Lichtplaner Erwin Döring zudem eine individuelle Sekundäroptik, wodurch die fassadennahe, unauffällige Installation ermöglicht wurde. Positiver Nebeneffekt: Auch die Abstände zwischen den Leuchten wurden größer und damit die Anzahl geringer.
Denkmalschutz und moderne Ansprüche wurden im Odeon in Einklang gebracht, sogar, ohne Kompromisse bei den Betriebskosten einzugehen. So liegt die Gesamtanschlussleistung, also der Verbrauch für alle im Foyer betriebenen Leuchten, bei nur 1,5 Kilowatt, was wieder einmal die Energieeffizienz von Beleuchtungslösungen auf LED-Basis unterstreicht. Und darüber dürfte sich schlussendlich auch der Steuerzahler freuen.
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