Klein, aber fein
Das Fürstentum Liechtenstein ist zwar mit rund 160 Quadratkilometern Landesfläche eines der kleinsten Länder der Erde, gleichzeitig jedoch auch eines der reichsten. Über einen entsprechend repräsentativen neuen Amtssitz können sich nun die 25 Parlamentarier im Landtag der Hauptstadt Vaduz freuen: Unterhalb des Fürstenpalastes befinden sich die drei neuen Gebäude, das „Lange Haus“, das „Hohe Haus“ und das „Verbindende Haus“. Gestaltet von dem Hannoveraner Architekten Hansjörg Göritz, der damit die Idee eines „Steindachhauses als zeitlose Urform zum Bergen und Obdach geben für eine gesetzgebende Versammlung“ umsetzte, ist es besonders die Lichtplanung der Firma Licht Kunst Licht, die das neue Wahrzeichen Liechtensteins zum Erstrahlen bringt.
Im Jahr 2000 konnte das Architekturbüro Hansjörg Göritz aus Hannover den ausgerufenen Wettbewerb zum Neubau eines neuen Landtagsgebäudes in Vaduz für sich entscheiden. Das Konzept sah ein dreigeschossiges „Langes Haus“ vor, mit Büros, Besprechungssälen und einer Terrasse sowie ein zweigeschossiges „Hohes Haus“ mit einem markanten Spitzdach, das heute als eigentliches Parlamentsgebäude fungiert. Zwischen den beiden Gebäuden befindet sich ein gläserner Korpus, das sogenannte „Verbindende Haus“. Zudem wurde im Rahmen des Neubaus auch eine Gartenanlage angelegt, der vorliegende Peter-Kaiser-Platz neu gestaltet und eine darunter liegende Tiefgarage erbaut. Am Fuße eines Steilhangs gelegen, sind die neuen Gebäude in die bestehende Infrastruktur aus historischen Altbauten, wie dem Regierungsgebäude von 1905, der Pfarrkirche von 1872 und dem Landesmuseum, eingebettet. Gemauert wurden das „Hohe Haus“, das „Lange Haus“ sowie der Vorplatz und die Hangbebauung mit rund einer Million Ziegelsteinen, die eigens von einer Schweizer Ziegelei angefertigt wurden.
Multifunktionaler Ringleuchter im „Hohen Haus“
Das Herzstück des neuen Landtagsgebäude ist das „Hohe Haus“, das durch das hoch aufragende Spitzdach einen fast sakralen Charakter erhält und als prägnantestes Merkmal des Neubaus gilt. Über einer Säulenhalle im Erdgeschoss liegt der Saal wie eine Art Tafelrunde unter dem 18 Meter hohen, spitz zulaufenden Dach aus gelben Ziegeln. Die sakrale Anmutung des Saals stand auch bei den Planern von Licht Kunst Licht als Ausgangspunkt bei der Ideensuche für die passende Beleuchtung. Erster Ansatz war zunächst der Einsatz von kleinen Pendelleuchten, wie man sie oft in Kirchenschiffen findet. Als sich jedoch herausstellte, dass im Parlamentssaal auch Kameras und Mikrofone für Online-Übertragungen platziert werden mussten, entschied man sich für einen Ringleuchter, gestaltet von Objekt Leuchten Berlin, der in seinen neun Metern Durchmesser die notwendige Technik unauffällig integrieren kann. Für die schattenfreie Erkennbarkeit der Gesichter während der Übertragung waren im Saal ausreichende horizontale Beleuchtungsstärken auf dem Tisch sowie angemessene vertikale Beleuchtungsstärken von hoher Gleichmäßigkeit notwendig. Lichtakzente sollten außerdem den repräsentativen Charakter des Raums betonen. Der Leuchter wurde deshalb mit gerichteten und diffusen Komponenten ausgestattet. Damit seine homogene Form nicht verloren geht, verstecken sich beide Lichtquellen hinter einem Bronzegewebe, das, auf Rahmen gezogen, den Leuchtenring nach unten abschließt.
Eine besondere Herausforderung war die Abhängung des Leuchters, der in zwölf Einzelsegmenten angeliefert und vor Ort zusammen gesetzt wurde. Die unzähligen Kabel für die insgesamt 36 Kompaktleuchtstofflampen, 72 Halogenlampen, acht Mikrofone und vier Domkameras sollten unauffällig zu ihren Anschlüssen geführt werden. Die Lösung ergab sich schließlich durch das Aufsplitten der Kabel in insgesamt zwölf Bündel, wobei jeweils ein Strang durch ein 20-mm-Rohrprofil der Lüsterabhängung geführt wurde. Ohne sichtbare Halterungen verschwinden die Profile nun im Ziegel der Dachschräge. Zusätzlich zum Leuchter sorgen vier Downlights der Firma Erco, die bis auf den Leuchter alle Leuchtmittel im „Hohen Haus“ stellt, für eine dezente Allgemeinbeleuchtung: im Dachfirst eingelassen, lassen sich die Downlights über einfache Seilwinden herunterfahren.
Integriertes Licht im „Langen Haus“
Im sogenannte „Langen Haus“ befinden sich die Räumlichkeiten der Abgeordneten und die Fraktionsbüros. Ziel war es, die Leuchten als Bestandteil der Architektur einzusetzen und sie harmonisch und unauffällig einzubinden. Ausgestattet mit Leuchten des Herstellers Siteco wurden beispielsweise Quadrature Lichtmodule als abgehängte Variante in den einzelnen Büros installiert. Neben der fast schwebenden Optik spricht vor allem auch die gute Lichtwirkung für das System, das durch bestimmte Mikroprismenstrukturen den Direktanteil des Lichts blendfrei und gleichmäßig auf die Arbeitsfläche lenkt. Für die Allgemeinbeleuchtung des Foyers, der Konferenzräume und des Bibliotheksbereichs entwickelte Siteco eine spezielle Lösung: Die Installation besteht aus Bändern mit drei Einbaudownlights, die sich mit zwei Leuchten mit Hochglanzreflektor wie bei einer Strichpunktlinie abwechseln. Verborgen sind diese hinter satinierten Plexiglasplatten, die dank Laserzuschnitt exakt bündig zwischen die Paneele der abgehängten Holzdecke eingelassen sind. Eingeschaltet ergibt sich ein heller Lichtstreifen, in ausgeschaltetem Zustand treten die weißen opaken Flächen wieder dezent in den Hintergrund. Die Kombination aus Downlights mit gerichtetem Licht und Leuchten mit eher breit strahlenden Eigenschaften ermöglicht schließlich unterschiedliche Lichtszenarien, die den wechselnden Nutzungen in den verschiedenen Bereichen angepasst werden können.
Auch in den Treppenhäusern finden sich durchgängig flächenbündig in die Wand integrierte Lichtflächen, die als Lichtlinien die Treppenläufe begleiten. Erwünscht war auch im Flurbereich eine einfache, nahezu unsichtbare Beleuchtung. Gelöst wurde diese Aufgabenstellung mit Lichtleisten für T16 Lampen mit einem Wandfluterreflektor, die so in die Stirnseite der abgehängten Decke integriert wurden, dass das Licht möglichst flach auf die Glasfront trifft. Die Flurscheiben wurden damit zum Teil der Lichttechnik, die nun rund 30 Prozent des Lichts auf den Boden reflektieren. Der übrige Anteil beleuchtet die Wand des Innenhofes. So bleibt auch bei Nacht der Blick nach Außen ungetrübt.
Transparente Verbindung
Zwischen „Hohem Haus“ und „Langem Haus“ angesiedelt, dient das „Verbindende Haus“ inmitten der relativ massigen Ziegelbauten als filigraner, gläserner Gegensatz. Da diese Leichtigkeit und Transparenz nicht durch sichtbare Leuchten beeinträchtigt werden sollten, entschieden sich die Planer dafür, das Licht aus einer bodennahen Fuge zu generieren. Diese sind gefüllt mit maßangefertigten LED-Lichtlinien, die so tief liegen, dass sie aus dem Blickfeld des Betrachters vollständig verschwinden. Mit relativ eng gebündeltem Licht und einer leichten Neigung der Profile innerhalb der Fuge verteilt sich das Licht ausschließlich auf den Wegeflächen. Dazu beleuchten eingebaute LED-Strings auch die Unterseiten der Brücken, die im Obergeschoss als Verbindung zwischen Langem und Hohem Haus dienen.
Auch auf den umliegenden Platz erstreckte sich die Planung der Architekten. So ragen zum Beispiel aus der Hangsicherungswand die Abdeckelungen der Erdanker reliefartig heraus, was die Lichtplaner dazu inspirierte, diese aus direkt gerichteten Bodeneinbauleuchten, die von der Firma WE-EF Leuchten stammen, anzustrahlen und damit ungewöhnliche Schattenspiele zu inszenieren. Daneben befindet sich gleich die Dachterrasse des Langen Hauses, die auf der gegenüberliegenden Seite von einer sanft illuminierten Wand flankiert wird.
In allen Bereichen der Landtagsneubauten sind die Leuchten mit energiesparenden Leuchtmitteln bestückt. Für Café, Sitzungszimmer und Parlamentssaal wählten die Lichtplaner Niedervolt-Halogenlampen, die aber mit moderner IRC-Technik und somit ebenfalls bei hohen energetischen Wirkungsgraden arbeiten.
Im Jahr 2000 konnte das Architekturbüro Hansjörg Göritz aus Hannover den ausgerufenen Wettbewerb zum Neubau eines neuen Landtagsgebäudes in Vaduz für sich entscheiden. Das Konzept sah ein dreigeschossiges „Langes Haus“ vor, mit Büros, Besprechungssälen und einer Terrasse sowie ein zweigeschossiges „Hohes Haus“ mit einem markanten Spitzdach, das heute als eigentliches Parlamentsgebäude fungiert. Zwischen den beiden Gebäuden befindet sich ein gläserner Korpus, das sogenannte „Verbindende Haus“. Zudem wurde im Rahmen des Neubaus auch eine Gartenanlage angelegt, der vorliegende Peter-Kaiser-Platz neu gestaltet und eine darunter liegende Tiefgarage erbaut. Am Fuße eines Steilhangs gelegen, sind die neuen Gebäude in die bestehende Infrastruktur aus historischen Altbauten, wie dem Regierungsgebäude von 1905, der Pfarrkirche von 1872 und dem Landesmuseum, eingebettet. Gemauert wurden das „Hohe Haus“, das „Lange Haus“ sowie der Vorplatz und die Hangbebauung mit rund einer Million Ziegelsteinen, die eigens von einer Schweizer Ziegelei angefertigt wurden.
Multifunktionaler Ringleuchter im „Hohen Haus“
Das Herzstück des neuen Landtagsgebäude ist das „Hohe Haus“, das durch das hoch aufragende Spitzdach einen fast sakralen Charakter erhält und als prägnantestes Merkmal des Neubaus gilt. Über einer Säulenhalle im Erdgeschoss liegt der Saal wie eine Art Tafelrunde unter dem 18 Meter hohen, spitz zulaufenden Dach aus gelben Ziegeln. Die sakrale Anmutung des Saals stand auch bei den Planern von Licht Kunst Licht als Ausgangspunkt bei der Ideensuche für die passende Beleuchtung. Erster Ansatz war zunächst der Einsatz von kleinen Pendelleuchten, wie man sie oft in Kirchenschiffen findet. Als sich jedoch herausstellte, dass im Parlamentssaal auch Kameras und Mikrofone für Online-Übertragungen platziert werden mussten, entschied man sich für einen Ringleuchter, gestaltet von Objekt Leuchten Berlin, der in seinen neun Metern Durchmesser die notwendige Technik unauffällig integrieren kann. Für die schattenfreie Erkennbarkeit der Gesichter während der Übertragung waren im Saal ausreichende horizontale Beleuchtungsstärken auf dem Tisch sowie angemessene vertikale Beleuchtungsstärken von hoher Gleichmäßigkeit notwendig. Lichtakzente sollten außerdem den repräsentativen Charakter des Raums betonen. Der Leuchter wurde deshalb mit gerichteten und diffusen Komponenten ausgestattet. Damit seine homogene Form nicht verloren geht, verstecken sich beide Lichtquellen hinter einem Bronzegewebe, das, auf Rahmen gezogen, den Leuchtenring nach unten abschließt.
Eine besondere Herausforderung war die Abhängung des Leuchters, der in zwölf Einzelsegmenten angeliefert und vor Ort zusammen gesetzt wurde. Die unzähligen Kabel für die insgesamt 36 Kompaktleuchtstofflampen, 72 Halogenlampen, acht Mikrofone und vier Domkameras sollten unauffällig zu ihren Anschlüssen geführt werden. Die Lösung ergab sich schließlich durch das Aufsplitten der Kabel in insgesamt zwölf Bündel, wobei jeweils ein Strang durch ein 20-mm-Rohrprofil der Lüsterabhängung geführt wurde. Ohne sichtbare Halterungen verschwinden die Profile nun im Ziegel der Dachschräge. Zusätzlich zum Leuchter sorgen vier Downlights der Firma Erco, die bis auf den Leuchter alle Leuchtmittel im „Hohen Haus“ stellt, für eine dezente Allgemeinbeleuchtung: im Dachfirst eingelassen, lassen sich die Downlights über einfache Seilwinden herunterfahren.
Integriertes Licht im „Langen Haus“
Im sogenannte „Langen Haus“ befinden sich die Räumlichkeiten der Abgeordneten und die Fraktionsbüros. Ziel war es, die Leuchten als Bestandteil der Architektur einzusetzen und sie harmonisch und unauffällig einzubinden. Ausgestattet mit Leuchten des Herstellers Siteco wurden beispielsweise Quadrature Lichtmodule als abgehängte Variante in den einzelnen Büros installiert. Neben der fast schwebenden Optik spricht vor allem auch die gute Lichtwirkung für das System, das durch bestimmte Mikroprismenstrukturen den Direktanteil des Lichts blendfrei und gleichmäßig auf die Arbeitsfläche lenkt. Für die Allgemeinbeleuchtung des Foyers, der Konferenzräume und des Bibliotheksbereichs entwickelte Siteco eine spezielle Lösung: Die Installation besteht aus Bändern mit drei Einbaudownlights, die sich mit zwei Leuchten mit Hochglanzreflektor wie bei einer Strichpunktlinie abwechseln. Verborgen sind diese hinter satinierten Plexiglasplatten, die dank Laserzuschnitt exakt bündig zwischen die Paneele der abgehängten Holzdecke eingelassen sind. Eingeschaltet ergibt sich ein heller Lichtstreifen, in ausgeschaltetem Zustand treten die weißen opaken Flächen wieder dezent in den Hintergrund. Die Kombination aus Downlights mit gerichtetem Licht und Leuchten mit eher breit strahlenden Eigenschaften ermöglicht schließlich unterschiedliche Lichtszenarien, die den wechselnden Nutzungen in den verschiedenen Bereichen angepasst werden können.
Auch in den Treppenhäusern finden sich durchgängig flächenbündig in die Wand integrierte Lichtflächen, die als Lichtlinien die Treppenläufe begleiten. Erwünscht war auch im Flurbereich eine einfache, nahezu unsichtbare Beleuchtung. Gelöst wurde diese Aufgabenstellung mit Lichtleisten für T16 Lampen mit einem Wandfluterreflektor, die so in die Stirnseite der abgehängten Decke integriert wurden, dass das Licht möglichst flach auf die Glasfront trifft. Die Flurscheiben wurden damit zum Teil der Lichttechnik, die nun rund 30 Prozent des Lichts auf den Boden reflektieren. Der übrige Anteil beleuchtet die Wand des Innenhofes. So bleibt auch bei Nacht der Blick nach Außen ungetrübt.
Transparente Verbindung
Zwischen „Hohem Haus“ und „Langem Haus“ angesiedelt, dient das „Verbindende Haus“ inmitten der relativ massigen Ziegelbauten als filigraner, gläserner Gegensatz. Da diese Leichtigkeit und Transparenz nicht durch sichtbare Leuchten beeinträchtigt werden sollten, entschieden sich die Planer dafür, das Licht aus einer bodennahen Fuge zu generieren. Diese sind gefüllt mit maßangefertigten LED-Lichtlinien, die so tief liegen, dass sie aus dem Blickfeld des Betrachters vollständig verschwinden. Mit relativ eng gebündeltem Licht und einer leichten Neigung der Profile innerhalb der Fuge verteilt sich das Licht ausschließlich auf den Wegeflächen. Dazu beleuchten eingebaute LED-Strings auch die Unterseiten der Brücken, die im Obergeschoss als Verbindung zwischen Langem und Hohem Haus dienen.
Auch auf den umliegenden Platz erstreckte sich die Planung der Architekten. So ragen zum Beispiel aus der Hangsicherungswand die Abdeckelungen der Erdanker reliefartig heraus, was die Lichtplaner dazu inspirierte, diese aus direkt gerichteten Bodeneinbauleuchten, die von der Firma WE-EF Leuchten stammen, anzustrahlen und damit ungewöhnliche Schattenspiele zu inszenieren. Daneben befindet sich gleich die Dachterrasse des Langen Hauses, die auf der gegenüberliegenden Seite von einer sanft illuminierten Wand flankiert wird.
In allen Bereichen der Landtagsneubauten sind die Leuchten mit energiesparenden Leuchtmitteln bestückt. Für Café, Sitzungszimmer und Parlamentssaal wählten die Lichtplaner Niedervolt-Halogenlampen, die aber mit moderner IRC-Technik und somit ebenfalls bei hohen energetischen Wirkungsgraden arbeiten.
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