Projekte

Let´s go swimming

von Katrin Schamun, 12.04.2007

In die Stadt Wolfsburg fahren viele mit dem Zug und verlassen sie meist am gleichen Tag mit einem neuen VW. Mittlerweile holt jeder dritte Volkswagen-Kunde seinen Neuwagen persönlich in Wolfsburg ab. Doch seinen Gästen bietet die Stadt mehr als nur den Verkauf von Fahrzeugen. In dem 22 Hektar großen Themenpark auf dem ehemaligen Werkgelände können sie Einblicke in die aktuellen Technik- und Designentwicklungen zum Thema Mobilität haben oder sich die Zeit in Mußestunden im neuen Spa-Bereich vertreiben. Der Designer Max Wehberg entwarf einen schwimmenden Ponton, auf dem man landen und eintauchen und die Hektik des Alltags vergessen kann.
Schwimmende Wellness-Insel
Der Spa-Bereich ist ein vom Parkgelände unabhängiges Eiland innerhalb des Hafenbeckens am Mittellandkanal, der früher der Schifffahrt diente und nun als Bindeglied zwischen den eindrucksvollen Industriebauten und dem VW-Gelände dient. Über einen Steg von der Terrasse des anliegenden Ritz Carlton Hotels gelangt der Gast auf den 800 Quadratmeter großen Ponton mit geräumigem Sonnendeck und Ringhaus und über einen weiteren Steg zum Freiluftbecken. Dieses 40 Meter lange und neun Meter breite Becken ist mit Frischwasser gefüllt und beheizbar. Aber nicht nur der Genuss eines Bades im Freien gehört zum Erlebnis, das Besondere an diesem Ort ist das Badeereignis vor dem Panorama des imposanten Kraftwerks.
Das modulare Raumsystem “RingHaus“
Das Spa ist ein modulares Gebäude bestehend aus zehn baugleichen transportablen Einheiten, die vor Ort zusammengesetzt wurden. Diese vorgefertigten Gebäuderinge mit den Maßen: Länge: 7,60 m, Höhe: 3,80 m und Tiefe: 2,00 m sind auf Stahlträger montiert, gegeneinander verspannt und bilden eine Konstruktion, die komplett am Aufstellungsort inklusive der technischen Ausstattung aufgebaut und miteinander verbunden wurden. Diese Elementbauweise lässt das Gebäude flexibel auf neue Nutzungsansprüche reagieren. Die axiale Ausrichtung des Gebäudes und dessen Innenausstattung mit reduzierter klarer Formensprache lenken die Aufmerksamkeit auf das Elementare: Wasser, Licht und den Blick auf die Industriekulisse. Anthrazitfarbener Glasfaserbeton und Douglasien-Platten prägen die Grundstimmung der Räume.
Der Eingang des gesamten Gebäudekomplexes liegt im mittleren Ring, wo sich auch eine Teeküche und ein Sitzbereich befindet. Der westliche Gebäudering ist mit einem Massagebereich bestehend aus zwei Massagekabinen und einer Wärmeliege für vier Personen ausgestattet. Im östlichen Gebäudeteil sind zwei „Floating-Tanks“ und eine NeoQi-Erlebniswanne für Wasser- und Wärmebehandlungen untergebracht. Durch die hohen Fensterfronten gelangt viel Licht ins Innere der Räume und gleichzeitig gewähren sie die Aussicht auf das Kraftwerk. Eine Terrasse im Innenhof, durch Freitreppen vom Innenraum aus zu erreichen, öffnet das Gebäude zum Wasser und Schwimmbecken hin.
Vom Sonnendeck ein Sprung in den Kanal
Von einer Liege auf der Sonnenterrasse kann der Blick auf das Industriepanorama und die Autostadt beim Sonnenbad genossen werden. Das Sonnendeck ist mit Liegemöbeln, die im Schatten von Bäumen und Sonnenschirmen stehen, und Duschen ausgestattet. Über einen Steg erreicht man vom Spa-Bereich aus das schwimmende Freiluftbecken, das innerhalb des Hafenbeckens eine saubere Wasserfläche bietet und damit das Baden im Kanal erlebbar macht. Das Wasserbecken ist so konzipiert, dass es im gefüllten Zustand etwa 30 Zentimeter über die Wasserlinie des Kanals herausschaut. Das Spa bietet mehrere Möglichkeiten, um sich geistig und körperlich zu erfrischen und Entspannung vom Alltag zu finden und dies alles vor einer beeindruckenden Industriekulisse. Man kann nur der Aufforderung folgen: Let`s go swimming!
Die Idee des Badeschiffs greift die vergangene Kultur der Flussschwimmbäder auf, wovon es um die Jahrhundertwende allein fünfzehn in Berlin gab. Sie sind eine gute Idee, um Wasserwege in einer Stadt auf andere Weise zu erleben.
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Links

Projektarchitekt

Max Wehberg

www.buero-wehberg.de

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