Palais Oppenheim in Köln
Moderner Villenumbau von Renner Hainke Wirth Zirn Architekten
Partner: Vola
Wie lässt sich ein Denkmal in zeitgenössische Apartments umbauen? Renner Hainke Wirth Zirn Architekten realisierten im Kölner Palais Oppenheim elf Luxuswohnungen mit individuellen Bädern und stockten das historische Gebäude auf. Ihr aufwendiger Umbau überführt die ehemalige Bankiersvilla ins 21. Jahrhundert.
Als „das spektakulärste Bauprojekt überhaupt, das jemals von einem Oppenheim gewagt worden war“ bezeichnet der Architekturhistoriker Professor Norbert Nußbaum die Villa Oppenheim im Kölner Stadtteil Bayenthal. Emil von Oppenheim hatte das Grundstück mit Rheinblick nahe der Villenkolonie Marienburg 1905 erworben. Von Charles Frédéric Mewès ließ er sich einen schlossartigen Bau mit geschwungener Freitreppe und opulentem Festsaal im Stil des Neorokoko bauen. Gestalterische Elemente wie das zentrale Oberlicht übernahm der Architekt aus dem von ihm gestalteten Hotel Ritz in London. Die Fassade aus Savonnière-Kalkstein ist bis heute erhalten.
Turbulente Nachkriegsjahre
Nachdem sich Emil von Oppenheim aus den Bankgeschäften und der Stadt zurückgezogen hatte, wechselte die Villa mehrmals die Besitzer*innen. In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs diente sie der NSDAP als Kreissitz. Ab 1956 nutzte sie der ADAC als Clubhaus. Später konnte das Palais für Veranstaltungen gemietet werden, bevor ein Immobilienentwickler 2009 das 12.300 Quadratmeter große Gelände kaufte. Renner Hainke Wirth Zirn Architekten wurden mit der Aufstockung und dem Umbau des Palais Oppenheim beauftragt, während das Büro Molestina Architekten einen Neubau mit weiteren Wohnungen im Park errichtete. Beide Gebäude sind durch einen unterirdischen Tunnel miteinander verbunden.
Umbau zu Luxuswohnungen
Von außen gibt vor allem die zweigeschossige Aufstockung einen Hinweis auf die Modernisierung des historischen Gebäudes. Gegliedert durch eine horizontale Lamellenkonstruktion, folgt sie der Kubatur des historischen Mansardendaches. Ein neuer Eingang wird von einer Glas-Stahl-Konstruktion überdacht. Die Eingangstür mit Messingkreisen nimmt die starke Ornamentik des restlichen Gebäudes auf. Das neue Treppenhaus stellt einen modernen Kontrast dar: Naturstein, Eichenholz, Messing, bedrucktes Glas und der purpurfarbene Teppich geben ihm einen warmen Glanz. In der Beletage ließen die Architekt*innen die Salons und Säle aufwendig sanieren und historische Details wie Stuck und Ornamente wiederherstellen. Wie im September bekannt wurde, wird das Auktionshaus Sotheby’s sie künftig für seine Versteigerungen nutzen.
Kein Bad wie das andere
Eine ähnliche Mischung aus alt und neu zeichnet das Gestaltungskonzept der Wohnungen aus. Historische Details wie die Holzverkleidungen um die Fenster und Türen sowie die Fußleisten wurden aufgearbeitet und durch moderne Haustechnik ergänzt. Bei den Grundrissen berücksichtigten die Architekt*innen die Bedürfnisse einer älteren, betuchten Klientel – in Form von großzügigen Räumen sowie Einliegerwohnungen für Gäste oder Personal. Eine besondere Herausforderung stellte die Gestaltung der Bäder dar. Von den 21 Badezimmern gleicht nun keines dem anderen. Zu hochwertigem Naturstein und Fliesen passen die Armaturen in den Oberflächen Kupfer und Schwarzmatt von Vola. Sie nehmen eine zentrale Farbgebung des Gebäudes auf, die sich zum Beispiel in den Fahrstühlen wiederfindet. „Die Armaturen von Vola haben wir besonders gerne ausgewählt, da sie zeitlos und hochwertig sind und zu den individuell gestalteten Bädern am besten passen“, sagt der Architekt Stefan Wirth. „Neben der hervorragenden Technik waren die große Palette der unterschiedlichen Oberflächen und die Haptik der Armaturen wichtige Entscheidungskriterien für uns. Gestalterisches Ziel war der Anspruch der höchsten Individualität bis ins kleinste Detail.“
Diesem Anspruch folgte der gesamte Umbau von Renner Hainke Wirth Zirn Architekten. Sie gaben durch ihr Gestaltungskonzept dem historischen Gebäude seine ursprüngliche Funktion zurück, nämlich: ein luxuriöser Wohnort in bester Lage zu sein, mit allen zeitgemäßen Annehmlichkeiten.
Architekt | Charles Frédéric Mewès (1858–1914) |
Entwurf Umbau | Renner Hainke Wirth Zirn Architekten |
Ort | Gustav-Heinemann-Ufer, Köln-Bayenthal |
Baubeginn | 2012 |
Fertigstellung | 2021 |
Fläche | 15.800 Quadratmeter |
Ausbau | |
Bodenbeläge | Bäder und Beletage: Naturstein wie Silk Georgette, Palissandro Classico, Crema d'Orcia, Bianco Carrara, Gris du Marais, Pietra d'Avola, Fior Di Pesco Stone |
Treppenhaus: Giallo Dorato Tipo Rosso von Grassi Pietre | |
Badarmaturen | Vola |
Vola
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