Schwimmen im Hafenbecken
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Metropolis und sommerliches Badevergnügen schließen sich nicht mehr aus. Überall auf der Welt gibt es in Großstädten Badeanstalten, die in den heißen Monaten im Jahr öffnen. Traditionelle Badeanlagen in Flüssen werden mit neuen Konzepten wieder belebt, wie in Paris oder Berlin, wo man allerdings nicht direkt im Fluss badet, sondern in Pools, die auf Pontons im Fluss schwimmen. Reinigungsanlagen sorgen für eine einwandfreie Benutzung des Flusswassers. Nur die Dänen warten mit einem besonderen Projekt in ihrer Hauptstadt auf, das gekoppelt mit einem strengen Umweltkonzept, Baden im Wasser des Hafens möglich macht. Die Architektur für die Badeanlage lieferten die dänischen Architekten Julien De Smedt und Bjarke Ingels. Das Havnebad ist eines der beliebtesten Adressen im Sommer für die Kopenhagener, die direkt im Hafen mit Blicken auf die bizarre Docklandschaft baden dürfen.
Bei einem Sommerspaziergang in Kopenhagen entlang der Langenbro Brücke bietet sich ein wunderbarer Blick auf das alte Industriegebiet der nah gelegenen Insel Brygge. Zwischen alten Blöcken und dem Hafen sind hunderte von Menschen bekleidet in Badeanzügen unterwegs und amüsieren sich beim Baden. Es geht zu wie an einem Ostseestrand im Sommer. Manche Badegäste liegen ausgestreckt da und sonnen sich, einige laufen ein Eis oder ein kühles Getränk in den Händen umher, andere spielen Frisbee oder Badminton. Aber alle haben etwas gemeinsam: vom Baden noch feuchtes Haar. Im Hafen von Kopenhagen ist die Wasserqualität so hoch, dass seine Bewohner in den Sommermonaten direkt ins Wasser springen können.
Dies war nicht immer so: 1953 wurde das alte Schwimmbad Langenbro aufgrund von mangelnder Wasserqualität geschlossen. Die folgenden 50 Jahre war die Wasseroberfläche nur dekoratives Element inmitten der Stadt. 2001 änderte sich die Lage als die Stadt Kopenhagen beschloss, das Hafengebiet zu revitalisieren. Die Stadt investierte nicht nur in die Sanierung alter Hafengebäude, sondern ganz besonders in die Verbesserung der Wasserqualität. Damit stieg der Wert der bis dahin brach liegenden Flächen, und das Hafengebiet entwickelte sich zu einem sozialen und kulturellen Zentrum.
Zwei Jahre später wurde das Hafenbad als Teil des Hafenparks auf der Insel Brygge eröffnet. Das schwimmende Bad bauten die dänischen Architekten Julien De Smedt und Bjarke Ingels in einer Rekordzeit von nur sechs Monaten. Doch die Idee entstand bereits früher während eines Wettbewerbs für das königliche Theater. Die Architekten planten ein schwimmendes Gebäude, das errichtet auf Betonfundamenten die mit Styrofoam gefüllt wurden, von Stadt zu Stadt schwimmen sollte. Aus dem Wettbewerb gingen sie zwar nicht als Sieger hervor, jedoch waren die Stadtväter von der Idee einer schwimmenden Plattform so angetan, dass sie den beiden den Auftrag für eine Badeanlage im Hafenbecken gaben.
Für die Errichtung der 2.500 qm großen Badeanlage verwendeten die Architekten dieselben Konstruktionsideen, wie für ihr geplantes schwimmendes Theater, denn sie brauchten nicht, wie bei einem gewöhnlichen Schwimmbad einzelne Becken zu entwerfen. Sie planten ein Sonnendeck, das Land und Wasser miteinander verband und für Schwimmer den Zugang zum Wasser ermöglichte. Die Fundamente sind aus schwimmenden Betonbojen gebaut und durch eine tragende Unterkonstruktion, wie bei einem Schiffsgerüst, aus Holzbalken verbunden. Für die gesamte Anlage einschließlich Beplankung wurde finnische Kiefer verwendet, die durch chemische Oberflächenbehandlung geschützt ist. Vom Springturm, der Aussichtsplattform und dem erhöhten Sitz des Bademeisters ist das gesamte Bad mit seinen drei Becken gut überschaubar. Kinder tummeln sich im flachen Becken, Jugendliche drängen sich um den Sprungturm und im Sprungbecken. Die anderen schwimmen im großen Familienbecken, liegen auf den Holzplanken oder auf dem anschließenden Rasen des Havneparks. Jeden Sommer wird das Bad regelrecht gestürmt, den Bewohnern gefällt es offensichtlich inmitten der Hafenlandschaften mit ihren Kränen, Piers und Werften zu baden.
Location:
Islands Brygge 9
2300 Kopenhagen
Dänemark
Für die Errichtung der 2.500 qm großen Badeanlage verwendeten die Architekten dieselben Konstruktionsideen, wie für ihr geplantes schwimmendes Theater, denn sie brauchten nicht, wie bei einem gewöhnlichen Schwimmbad einzelne Becken zu entwerfen. Sie planten ein Sonnendeck, das Land und Wasser miteinander verband und für Schwimmer den Zugang zum Wasser ermöglichte. Die Fundamente sind aus schwimmenden Betonbojen gebaut und durch eine tragende Unterkonstruktion, wie bei einem Schiffsgerüst, aus Holzbalken verbunden. Für die gesamte Anlage einschließlich Beplankung wurde finnische Kiefer verwendet, die durch chemische Oberflächenbehandlung geschützt ist. Vom Springturm, der Aussichtsplattform und dem erhöhten Sitz des Bademeisters ist das gesamte Bad mit seinen drei Becken gut überschaubar. Kinder tummeln sich im flachen Becken, Jugendliche drängen sich um den Sprungturm und im Sprungbecken. Die anderen schwimmen im großen Familienbecken, liegen auf den Holzplanken oder auf dem anschließenden Rasen des Havneparks. Jeden Sommer wird das Bad regelrecht gestürmt, den Bewohnern gefällt es offensichtlich inmitten der Hafenlandschaften mit ihren Kränen, Piers und Werften zu baden.
Location:
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2300 Kopenhagen
Dänemark
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www.jdsarchitects.comMehr Projekte
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