St. Tropez in den Bergen
Um sich aus der Masse der luxuriösen Herbergen des Wintersports hervorzuheben, muss man dem solventen Gast heutzutage schon einiges bieten. Der Skiort Courchevel versucht mit seinem Hotel Le St. Roch alpenländische Idylle und Gemütlichkeit mit außergewöhnlichem Design und einer durchdachten Innenarchitektur harmonisch zu verbinden. Dazu gehören neben einer individuellen Ausstattung jedes Schlafzimmers auch die in ihrer Farb- und Materialwahl eigenwilligen Bäder der Suiten. Und auch beim Hammam wurde das Farbkonzept durchgehalten und der Wellnessbereich erstrahlt nun als funkelnder, schwarzer Diamant.
Courchevel: ein Skiort in drei Höhenlagen
Der kleine Skirort Courchevel, im französischen Teil der Alpen gelegen, besteht aus drei Ortsteilen, die nach ihrer Höhenlage benannt wurden: Courchevel 1550, Courchevel 1650 und Courchevel 1850. Und je höher der Ortsteil, desto höher auch die Übernachtungspreise. Während Courchevel 1550 eher für den Familienurlaub geeignet ist, macht Courchevel 1650 in den letzten Jahren als Zentrum der Partyszene von sich reden. Courchevel 1850 dagegen, entstanden auf dem Reißbrett des Städteplaners Laurent Chappis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, bewahrt sich eine gewisse Exklusivität und besitzt zahlreiche Luxushotels, elegante Ferienhäuser und Gourmetrestaurants.
Alles neu
Eines dieser Luxushotels ist das kleinste und zugleich stimmungsvollste Hotel am Platz: das St. Roch. Erst kürzlich nach einer umfassenden Renovierung und Sanierung durch die Innenarchitektin Noelle Bonnemaison Tournier wiedereröffnet, spielt es als Vier-Sterne-Haus in der Luxusliga der örtlichen Hotelszene ganz oben mit. Das Hotel wurde innen und außen komplett umgebaut. Die Natursteinbauweise wurde hervorgehoben, indem das Außenmauerwerk überarbeitet wurde. Auch die Fassaden wurden farblich und konstruktiv verändert, um die großzügigen Balkone und die Panoramafenster zu akzentuieren.
Materialmix
Aber vor allem das Innere wurde komplett erneuert. Die Planerin entschied sich hier für die Synthese aus Tradition und Moderne. Ausgefallene Materialien wurden unter den Leitmotiven Silber und Bronze miteinander kombiniert. Entstanden ist eine üppige, neobarocke Vielfalt, die manchmal etwas überambitioniert wirkt: Kissen und Decken aus Fell, verchromte Schränke, Boden- und Wandverkleidungen in Krokodillederoptik oder rustikale Eichendielen für den Boden. Insgesamt stehen fünf Zimmer, 14 Suiten, zwei Appartements mit 400 und 500 Quadratmeter Wohnfläche, ein Restaurant und ein Spa-Bereich zur Verfügung. „In jedem Zimmer finden sich andere Bücher, andere Lampen, andere Accessoires“, erzählt Noelle Tournier.
Individuelle Badgestaltung
Auch die Badezimmer wurden individuell gestaltet, Bronze- und Silbertöne dominieren. Eine entscheidende Rolle spielen die Wand- und Bodenfliesen: „Für die Kollektion ‘Crocotiles’ von Settecento Mosaici e Ceramiche d´arte habe ich mich insbesondere deshalb entschieden, weil die Fliesen mit ihrer Oberflächenstruktur wie Krokodilleder wirken“, erzählt die Planerin. „Gefallen hat mir auch die rechteckige Form der Fliesen. Das Verhältnis von 1:3 zwischen Längs- und Querseite ist sehr ungewöhnlich. Zudem ähneln sie damit den Natursteinen in der Hotelmauer. Und dann ist da noch das Oberflächenfinish. Schwarz und Grau passen zum Leitmotiv Silber, Braun zum Leitmotiv Bronze.“
Auch das Hamam im Wellnessbereich wurde nach diesem Konzept gestaltet. Das Mosaik „Musiva" in Schieferoptik besteht aus Keramiken unterschiedlicher Formate, die in verschiedenen Farb- und Strukturnuancen funkeln und schimmern. Verstärkt wird diese Wirkung durch die vielen an der Decke angebrachten in Gold und Silber legierten Glaskugeln, die das Licht des Schwimmbeckens brechen und tausendfach auf Decke, Wände und Wasseroberfläche zurückwerfen. Eine wahrhaft glamouröse, fast feierliche Außenwirkung des Wellnessbereichs!