Projekte

Zukunft auf Rädern

Innovationsfabrik und Industrie 4.0: Im baden-württembergischen Igersheim wird an der Zukunft gearbeitet.

von Tim Berge, 07.08.2014

Ihr Name ist Programm: In der Innovationsfabrik Wittenstein arbeiten 300 Mitarbeiter an der Entwicklung von mechatronischen Produkten und neuen Systemen in der Antriebstechnik – ganz im Sinne des evolutionären Ansatzes Industrie 4.0. Dieser neue Ort wird durch ein architektonisches Statement untermauert und prozessfördernde Arbeitsräume wurden umgesetzt: Der Möbelhersteller Sedus sorgte mit seinen Produkten für viel Flexibilität und Beweglichkeit am Arbeitsplatz.

Im baden-württembergischen Igersheim befindet sich der Firmensitz der Wittenstein AG, bei der insgesamt 1.800 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die Entscheidung, eine Innovationsfabrik zu errichten, sollte ein klares Signal setzen: Hier entstehen Produkte und Prozesse der Zukunft. Und diese benötigen nicht nur genügend Raum, sondern auch eine zeitgemäße Arbeitswelt.

Vom Marktplatz zur Arbeit
Die Lage des Gebäudes am Hang des weitläufigen Geländes bereitete Henn Architekten die Möglichkeit, Denk- und Produktionsflüsse auf einer Ebene zu organisieren: So sind die Räume für Entwicklung, Produktion und Versand parallel entlang der Hauptachse des Gesamtkomplexes angeordnet. Vom „Marktplatz“ genannten Foyer gelangen die Besucher auf einen Galerierundgang, von dem aus man spannende Einblicke in die Projekt- sowie in die Produktionsbereiche bekommt. Die umliegenden Räume sind Licht durchflutet und beeindrucken mit acht Meter hohen Decken. Auch hier spielt Innovation eine Rolle: Wie neueste Erkenntnisse belegen, fördern helle offene Arbeitsplätze die körperliche und geistige Flexibilität. Dazu finden Entwicklung und Fertigung in einem Radius von weniger als 30 Metern statt, wodurch Arbeitswege und Prozesse verkürzt werden.

Virtueller Himmel
Arbeiten unter freiem Himmel – das klingt verlockend, lässt sich aber aufgrund der realen Witterungsverhältnisse meist schwer umsetzen. In den repräsentativen Kundenbesprechungsräumen der Innovationsfabrik kommt nun erstmals der vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation entwickelte Virtual Sky zum Einsatz, die den Himmel ins Büro holt. Die dynamische, multispektrale Lichtdecke bildet die tatsächlichen Lichtverhältnisse nach, wie sie außerhalb des Gebäudes vorherrschen: Auch Wolken ziehen nun über den Mitarbeitern hinweg und vermittelt den Menschen den Eindruck, draußen zu sitzen. Untersuchungen vom Fraunhofer-Institut haben ergeben, dass diese Art von Beleuchtung nicht nur für eine angenehmere Arbeitsatmosphäre, sondern auch für bessere Leistungen sorgt: Das nachgeahmte Tageslicht hält wacher als eine Standardbeleuchtung in gewöhnlichen Büros. 

Alles rollt
Die von Sedus eingerichteten 300 Arbeitsplätze bestechen durch Mobilität: Alle Möbel – darunter die Raumteiler mooia und viswall, die Tischsysteme temptation c, temptation high desk, brainstorm und mastermind sowie der Dreh- und Konferenzstuhl open mind – sind auf Rollen, so können die Teams je nach Aufgabe neu organisiert und konfiguriert werden. Die persönlichen Unterlagen der Mitarbeiter befinden sich in Caddies, die abends in einer dafür vorgesehenen Garage geparkt werden. So hat jeder seine wichtigsten Arbeitsmittel immer dabei, egal wo er gerade mit wem im Team arbeitet. Die Innovationsfabrik Wittenstein hat mit ihren Partnern eine Arbeitswelt geschaffen, in der Fortschritt nicht nur gedacht, sondern auch Realität wird. Wir können gespannt sein, welche Ideen an diesem Ort ihren Ursprung haben werden.

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Links

Projektmöbel

Sedus

www.sedus.de

Projektarchitekten

Henn Architekten

www.henn.com

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