Hightech und Handarbeit, moderne Fabrik und klassische Manufaktur, Masse und Maßarbeit: Dass das keine Gegensätze sein müssen, beweist das ostwestfälische Familienunternehmens Bette. Seit den 50er Jahren wird hier nicht nur das Design, sondern auch die Herstellungsprozesse stetig weiterentwickelt – mittlerweile fertigt Bette jährlich hunderttausende Objekte für die Badezimmer dieser Welt.
Die Bette-Geschichte ist eine von diesen, die man nicht oft genug erzählt bekommen mag: Ein junger Ingenieur entwickelt in den 50er Jahren in einer Mischung aus Not, Mut und Überzeugung eine Umformtechnik für die Produktion von Badobjekten, die bis heute Bestand hat und der Grundstein für die hochwertige und Ressourcen schonende Wannenherstellung im Hause Bette ist. Das Delbrücker Unternehmen hat mit seiner Spezialisierung auf den Werkstoff Stahl/Email und hochpräziser Manufakturarbeit aber noch weit mehr zu bieten – wir durften einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Keine Stangenware
Im Werk herrscht reger Betrieb, in mehreren Schichten wird hier fast rund um die Uhr gearbeitet. Um die Vielfalt von über 600 Badobjektmodellen zu gewährleisten, bedarf es nicht nur eines ausgeklügelten Schichtplans, sondern auch einer flexiblen Fertigungsanlage. Das von den Gründern Heinrich Bette und Günther Schlichtherle entwickelte Maschinenkonzept wurde seit den 70er Jahren durch Fritz-Wilhelm Pahl stetig zu einer äußerst flexiblen Hightech-Fertigungsanlage ausgebaut. So kann Bette heute zeitnah auf kundenindividuelle Wünsche reagieren und Produkte, angepasst an Raumkonzepte, liefern. Pahl ist mittlerweile Mitglied des Unternehmensbeirats, seine Familie Mehrheitseigentümer bei Bette.
In der Schweiß- und Schmirgelbude
Bevor es ins Zwischenlager geht, werden die Wannen per Laser mit einem Barcode markiert, der Ab- und Überlauf gestanzt, der Rand in der Prägepresse nach oben abgewinkelt und Transportlaschen angeschweißt. Die Rohlinge wirken in den riesigen Regalflächen wie eine surreale Hügellandschaft und bilden zu Zehntausend den Grundstock für die individuelle Weiterbearbeitung – auf Abruf können die Produkte speziell nach Kundenwunsch fertig gestellt werden. „Wir produzieren heute überwiegend auf Bestellung, oft sogar auf Maß – keine Massenware“, sagt Thilo C. Pahl, der wie sein Vater Ingenieur ist und seit 2011 die Firma leitet.
In dem von den Mitarbeitern liebevoll „Schweiß- und Schmirgelbude“ genannten Manufakturbereich folgen die handwerklichen Arbeitsgänge. Da alles, was jetzt an Oberflächenbearbeitung erfolgt, hinterher mit der glasähnlichen Emailschicht überzogen wird, ist nicht nur Schwerst- sondern auch Präzisionsarbeit gefragt. In spezielle Schutzkleidung gehüllt und durch Lackvorhänge geschützt, schweißen, hämmern und schleifen die Arbeiter an den Badobjekten – hier kommt es neben der Technik vor allem auf Erfahrung an, die auch als „Seele des Manufakturbereichs“ bezeichnet wird.
Einmal in der Emailküche angelangt, gibt es kein Zurück mehr. In den warmen Räumen tragen die mit Spritzdüsen bestückten Roboter ihre Choreographie vor und bringen die gleichmäßigen Emailschichten auf die Rohlinge auf. Das Material hat nicht nur bei Bette eine lange Tradition, überhaupt ist es seit langer Zeit in der Bad-Welt beheimatet. In einem „Nass-in-Nass“-Verfahren folgen nach der Grundglasur die Deck- und Farbschicht, genannt BetteGlasur. Ob wie bei BetteBicolour in zwei Farben oder unifarben mit einer Auswahl von mehr als tausend Sanitärfarben zum Einsatz kommen, entscheidet am Ende der Kunde.
Der letzte Schritt: Ab in den Ofen! In der 30 Meter langen Röhre und bei 830 Grad zerfließt das Email zu einer glatten, homogenen Oberfläche, die dem Werkstoff seine berühmten Eigenschaften als Hautschmeichler und langlebiges, korrosionsgeschütztes Material eingebracht haben. Das Emailieren ist ein Prozess, der Grenzen hat – doch Bette arbeitet ständig daran, diese auszuloten und das Verfahren zu optimieren. Auch hier, sagt Thilo Pahl, zählen nur „die drei Es: Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung ...“ Und wer einmal in den Hallen der Manufaktur gestanden hat, während – scheinbar beliebig nebeneinander hängend – Waschtische, Badewannen, Duschwannen über die Förder-Schwebebahn durch die Luft schweben, kann sich der Faszination der Bette-Welt nicht verwehren: einer Kombination aus gutem Design, handwerklicher Präzision und Hightech-Fabrikation.

BETTE
Bette ist ein deutsches Familienunternehmen. Seit 1952 produzieren wir in Delbrück hochwertige architektonische Badelemente aus rein natürlichem glasiertem Titan-Stahl. Bette Produkte geben größtmögliche Gestaltungsfreiheit im Bad. Exzellentes Design, einzigartige Materialqualität und extrem hohe Maßvariabilität prägen unser Angebot. Jedes Bette Badelement kann durch zusätzliche Ausstattungen oder Maßanpassungen mittels Installationszubehör individuell konfiguriert werden.
Zum ShowroomMehr Stories
Mattschwarze Details
Dallmer Black Edition rundet die Badgestaltung ab

Gesundheit durch Wasser
GROHE SPA macht die Kraft von Wasser erlebbar

Best-of Bad 2023
Neue Sanitärobjekte, Badmöbel, Armaturen & Accessoires

Aus Alt mach Neu
GROHE ist Teil der Revitalisierungs-Bewegung

Gestaltungsvielfalt in neuen Tönen
Kollektions-Relaunch bei Project Floors

Ganzheitliche Badgestaltung
Bäder aus einer Hand und in einheitlichem Design von Laufen

It's a match!
Bad-Komplettlösungen für unterschiedliche Stilrichtungen von GROHE

Best-of Fliesen 2022
Dekorative Neuheiten für Wand und Boden

Technik-Upgrade für den Wohnraum
News und Trends von der Elektronikmesse IFA

Salone del Mobile 2022
Unsere Highlights aus Mailand

Arbeitsräume der Zukunft
Brunner stellt die Onlineplattform Future Works vor

Best-of Bad 2022
Sanitärobjekte, Armaturen, Möbel & Accessoires

Mission Nachhaltigkeit
Über Nachhaltigkeit und zirkuläres Wirtschaften bei GROHE

Badezimmer nach Maß
Flexible Badlösungen BESPOKE von LAUFEN für mehr Individualität

Diven mit Tiefgang
Die Trends der Keramikmesse Cersaie 2021

Zeitloser Funktionalismus
Mid-Century in der zeitgenössischen Innenarchitektur

Supersalone 2021
Die Highlights aus Mailand

Maßstab Mensch
Rückblick auf unsere Veranstaltung zu Themen der Innenarchitektur

Schwarze Magie im Bad
Dunkler, matter Farbtrend für Wannen & Co

Renaissance der Schalter
Zukunftsgerichtete Gebäudetechnik jenseits des Smart Home

Best-of Salone del Mobile
Eine stille Retrospektive auf die Mailänder Möbelmesse

Material der Wahl
Vier Designstudios und ihre aktuellen Werkstofffavoriten

Metallische Metamorphosen
Interiors mit Aluminium, Stahl & Co

Fliese, Fliese an der Wand
Fünf Designstudios stellen ihre Lieblingsfliese vor

Neustart in Mailand
Streifzug durch die Milano Design City 2020

German Design Graduates 2020
Award geht in die zweite Runde

Berührungslos im Bad
Lösungen von Vola für ein Händewaschen ohne Ansteckungsrisiko

Bad, Bette, bunt
Auf Entdeckungsreise mit Farben in allen Schattierungen

Wie Vola die Farbe ins Badezimmer brachte
Der dänische Hersteller als Trendsetter

Salone del Mobile 2020 wird verschoben
Mailänder Möbelmesse findet im Juni statt
