Licht für mehr Lebensqualität
Schätzungen zu Folge sind derzeit etwa 1,6 Milliarden Menschen auf der Welt ohne Anschluss an ein Stromnetz – davon rund 500 Millionen Menschen allein in Afrika. In Partnerschaft mit dem Projekt SESA der niederländischen Regierung, das in Zusammenhang mit dem UN-Projekt der Jahrtausend-Entwicklungsziele steht, entwickelte der Hersteller Philips nun eine Reihe nachhaltiger Beleuchtungslösungen für Menschen ohne Elektrizitätsversorgung. Kernstück der solarbetriebenen, auf LED basierenden Produkte ist das Leselicht „My Reading Light“, das ab Herbst dieses Jahres erhältlich sein soll.
Im September 2000 einigten sich 189 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (UN) einhellig auf grundlegende Werte innerhalb der internationalen Gemeinschaft, wie Frieden, den Schutz der Umwelt oder die Bekämpfung der Armut. Ein Jahr später, im September 2001, wurden die armutsorientierten Aussagen in acht Entwicklungszielen zusammengefasst, den sogenannten „Millennium Development Goals“: Bis zum Jahr 2015 sollen beispielsweise der Anteil der Menschen, die unter Hunger leiden oder die Zahl der Menschen, die über keinen nachhaltigen Zugang zu gesundem Trinkwasser verfügen, um die Hälfte gesenkt werden. Ausgehend von diesen Zielen engagiert sich auch das Projekt SESA, kurz für „Sustainable Energy Solutions for Africa“, dafür, bis 2015 zehn Millionen Menschen in zehn Ländern Afrikas unterhalb der Sahara mit erschwinglichen, geeigneten und nachhaltigen Energielösungen zu versorgen. In Partnerschaft mit SESA und der niederländischen Regierung entwickelte nun der niederländische Hersteller Philips eine ganze Reihe von nachhaltigen Produkten, die alle noch in diesem Jahr auf den Markt kommen sollen.
Solarbetriebene Leselampe
So handelt es beispielsweise bei „My Reading Light“ um eine speziell für den Bildungsbereich in Afrika entwickelte, solarbetriebene Leselampe, die in Gebieten ohne Stromnetz das Lesen und Schreiben auch nach Einbruch der Dunkelheit ermöglichen soll. Hier kommt in der Regel das öffentliche Leben nach Sonnenuntergang quasi zum Erliegen. Lesen oder Hausaufgaben sind für Kinder lediglich bei Kerzenschein oder dem Licht einer Kerosinlampe möglich. Kerosinlampen haben jedoch einige Nachteile: neben Gesundheits- und Sicherheitsrisiken ist die Beleuchtung durch hohe Brennstoffpreise relativ teuer, wobei die Lichtausbeute so gering ist, dass das Lesen im Schein dieser Lampen geradezu unmöglich ist. „My Reading Light“ löst das Problem der nicht vorhandenen Stromzufuhr durch Solarbetrieb und eine sparsame, patentierte LED-Lichtquelle. Die Leselampe ist extrem leicht, kann in der Hand oder über dem Buch gehalten werden und sorgt für genügend Licht zum Lesen und Schreiben. Dabei wird helles, gleichmäßiges Licht erzeugt, das in Verbindung mit einer speziellen, kratzfest beschichteten Scheibe aus Perspex Acrylglas abgestrahlt wird. Eine integrierte, wieder aufladbare Batterie spendet Licht für drei bis neun Stunden - je nachdem, ob die Beleuchtungsstärke auf hoch, mittel oder niedrig eingestellt ist. Die Batterie lässt sich zudem über 500 Mal wiederaufladen. „My Reading Light“ soll in diesem Herbst in den Handel kommen und wird in zwei Versionen erhältlich sein: als Standardlampe sowie als abgespeckte, kostengünstige Version mit einem Verkaufspreis von unter 15 Dollar.
Helligkeit ohne Stromanschluss
Ebenfalls speziell für den Einsatz in Gebieten ohne Stromversorgung konzipiert wurde eine tragbare Laterne. Diese enthält sowohl fluoreszierende als auch auf LED basierende Lichtquellen und kann nach Bedarf breit gestreutes Licht, das dem Schein von 250 Kerzen entspricht, oder einen gebündelten Lichtstrahl erzeugen. Betrieben wird die Laterne durch eine Solareinheit und eine integrierte Batterie, die nach einer Ladedauer von einem Tag bis zu vier Stunden Licht spenden kann. Über eine abnehmbare Abdeckung lässt sich das Licht ausrichten, zwei einstellbare Beleuchtungsstärken ermöglichen zudem die Anpassung an die unterschiedlichen Umgebungslichtverhältnisse. Die Laterne ist als transportables Licht besonders leicht sowie robust und unempfindlich gegen Stöße. Mitte 2009 soll die Laterne in den Handel kommen.
Auch für Wohnhäuser und kleine Unternehmen entwickelte Philips eine umfassendes, solarbetriebenes Beleuchtungssystem. Hier versorgt eine zentrale, solarbetriebene Batterie eine Vielzahl von LED-Leuchten, die sich rund um das Haus aufhängen lassen. Tagsüber lädt sich die Batterie auf, wodurch das System genügend Licht – mit einer Beleuchtungsstärke von 250 Lumen - für einen Abend spendet. Sollte mehr Licht benötigt werden, lässt sich das System, das auch ab Herbst 2009 erhältlich sein wird, auch erweitern. Das kleinste Produkt der Reihe ist die bereits im Handel erhältliche Dynamo-Multi-LED-Handlampe. Mit neuester LED-Technologie bestückt, spendet die mit einem Dynamo ausgestattete Leuchte nach nur zwei Minuten Laden per Handkurbel helles, weißes Licht für rund 17 Minuten.
So kann sparsames und preisgünstiges Licht ein erster Schritt bei der Hilfe zur Selbsthilfe sein, schafft es doch eine Verbesserung der Umstände für Bildung und Wirtschaft und nicht zuletzt eine gesteigerte Lebensqualität.
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