Licht von allen Saiten
Ein Schweizer Geigenbauer und seine Lieblingsleuchte.
Warum der renommierte Schweizer Geigenbauer Michael Rhonheimer für seine Arbeit nur auf eine Leuchte vertraut und damit überaus erfolgreich ist.
Schon von weitem ist der sandgelbe, viereckige Bau gut zu erkennen. Architekten und Goldschmiede haben sich hier neben Atemtherapeuten und Stilberatern niedergelassen. Atelierräume und Agenturen reihen sich aneinander. Das Merker-Areal im schweizerischen Baden ist eine Sammelstelle für Kreative und Ideenreichtum. Hier hat auch der Geigenbauer Michael Rhonheimer, 57, sein Atelier. Im ersten Stock, Gebäudeteil F, wartet das kleine, feine Imperium des Schweizers. Kein klassisches Werkstattatelier, viel mehr eine architektonische Meisterleistung auf 150 Quadratmetern. „Es ist wie eine Stadt, die verschiedene Häuser beherbergt“, beschreibt Rhonheimer selbst das Konzept seiner Räumlichkeiten. Die Fläche ist bestückt mit mehreren weißen, frei stehenden Kuben, von denen jeder seine Aufgabe hat. Öffnet man eine der optisch verborgenen Türen, so befindet man sich im Raum für Klanganalysen, in einer Werkstatt oder in der Lackierabteilung. Und wäre das alleine nicht schon genug zum Staunen, so hängen eine Reihe kostbarer Geigen dekorativ von der Decke herab. „Die warten!“ sagt Rhonheimer, deutet auf die Geigen und grinst. Die grauen Haare stehen ihm buschig vom Kopf ab, seine Hände sind fest, mit grauen und weißen Farbspritzern darauf. Herr Rhonheimer tüftelt, experimentiert und sucht vor allem nach einem: Perfektion. Durchschnittlichkeit liegt dem Geigenbauer nicht.
Auf der Suche nach dem optimalen Licht
An zwei großen Tischen sitzen sich seine beiden Mitarbeiterinnen gegenüber. Der Meister selbst hat seinen Arbeitsplatz für sich allein, mit Blick auf das Fenster gerichtet. Die Rollos sind unten, Sonnenlicht stört bei einer Arbeit, wie Herr Rhonheimer sie macht. Überhaupt ist das optimale Licht eine schwierige Angelegenheit für einen Geigenbauer. „Das Tageslicht ist zu hell, ich muss kontrollierbares Licht haben in meinem Beruf“, erklärt Rhonheimer. Das Anforderungsprofil ist hoch: Präzises Licht, eine Leuchte mit großem Aktionsradius, um selbst feinste Maserungen des Holzes ausleuchten zu können. Und auch die Ästhetik sollte nicht zu kurz kommen. Viel hat er dafür ausprobiert, denn beim richtigen Licht lässt er nicht mit sich diskutieren. Seit drei Jahren setzt er auf die Leuchte Lifto LED von Belux.
Mit Augenmaß
„Die Beweglichkeit, wie die Lifto sie hat, ist wahnsinnig wichtig für unseren Beruf. Schließlich arbeite ich nicht mit Messgeräten, sondern mache alles mit Augenmaß.“ Bis zu 400 Stunden nimmt sich Rhonheimer Zeit, um aus einem einfachen Stück Holz eine Geige zu bauen. Da ist Präzisionsarbeit gefragt. Und leuchtentechnisch braucht es den perfekten Partner. Viele geben sich zu schnell zufrieden, findet Rhonheimer. Er sucht, bis er das findet, was seinen Bedürfnissen entspricht. „Und, was ein ganz wichtiger Faktor ist: Die Lifto hat keine Abstrahlungswärme. Wir arbeiten hier ja mit Lacken, die mitunter sehr hitzeempfindlich sind. Andere Lichtquellen sind ganz einfach zu heiß.“
Ein eingespieltes Team
Leicht vorn über gebeugt sitzt Herr Rhonheimer am Schreibtisch und betrachtet ausgiebig ein Stück Geigenholz, fährt vorsichtig mit den Fingern über die Maserung. „Streiflicht erleichtert das Erkennen von Strukturen der Oberfläche, so wie hier.“ Er pausiert kurz, zeigt die Maserung. „Bei einer Wölbung kann man die Abläufe und Übergänge genauestens im Streiflicht erkennen, das ist sehr wichtig.“ Während eine Hand die Leuchte ganz nah ans Holz führt und mit einem Schwenk den Lichtwinkel verändert, ist die andere Hand frei zum Hobeln. Es ist ein schönes Bild: Dieser Kontrast zwischen der grazilen Figur der Leuchte, die elegant, fast fließend ihre neue Position einnimmt und den üppigen Rundungen der Geige. Herr Rhonheimer und Lifto – das ist ein eingespieltes Team. Jeder Schwenk sitzt, ist aufeinander abgestimmt, präzise und verlässlich.
Ein Leben für die Geigen
Irgendwelche Verbesserungsvorschläge? „Nun, die Lifto ist eine Bürolampe, keine Handwerkerlampe und nicht geschaffen für die Art, wie wir sie hier nutzen. Gewisse Schrauben müssen zwischendurch nachgezogen werden. Ich bin erstaunt, wie gut sie hält.“ Herr Rhonheimer steht auf und läuft durch seine Atelierstadt. Fünf der schwarzen Leuchten stehen hier verteilt, immer auf der linken Seite der Arbeitsplätze – so kann die linke Hand das Licht führen und die rechte Hand am Holz arbeiten. Ein Tag im Atelier endet eigentlich nie. Abends fährt er heim, um Zeit mit seiner Familie und dem Hund zu verbringen, nur um dann gegen 23 Uhr zurück in seine Geigenstadt zu kommen. Arbeit ist das für ihn nicht. „Ich mache das gerne, es ist ganz einfach mein Leben.“ Der Erfolg gibt ihm Recht. Bei einem Blindtest gewann eine seiner Geigen vor einigen Jahren gegen eine Stradivari. Nichts, auf dem sich der 57-jährige ausruhen würde. Er betont, für ihn sei es lediglich wichtig, zu wissen, dass seine Geigen nicht weit von den Meistergeigen Stradivaris entfernt sind. Herausforderungen warten schließlich immer noch, da ist und bleibt Rhonheimer ganz ehrlich. Und ein bisschen freut er sich wohl auch auf die Arbeit, die da noch auf ihn wartet.