LivingKitchen 2013 – eine Vorschau
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Eine App, die den Kühlschrank füllt, sägeraue Holzoberflächen oder eine Kochinsel, die sich in einen Tisch verwandelt? Wer neugierig ist auf die aktuellen Küchenmöbel-, Einbaugeräte- und Zubehörtrends, fährt Mitte Januar nach Köln. Zeitgleich zur imm cologne findet dort die LivingKitchen statt. Küche und Kochen sind nach wie vor ein beliebtes Lifestyle-Thema, was sich auch daran zeigt, dass die Kölner Messe ausgebucht ist. In drei Hallen werden mehr als 160 Hersteller aus 18 Ländern ihre Neuheiten präsentieren. Wir haben vorab spannende Produkte, Innovationen und Trends für Sie zusammengefasst.
Küchen-Aficionados werden in den Hallen 4.1, 4.2 und 5.2 fündig. Auf 40.000 Quadratmeter Fläche gibt es dort nicht nur Küchenmöbel von Schüller, Warendorf oder Rational, sondern auch Einbaugeräte von Gaggenau, Gorenje und Miele sowie Zubehör von Blanco, Villeroy & Boch oder Naber zu entdecken. Auffällig ist die steigende Anzahl der ausländischen Aussteller im Vergleich zur ersten Ausgabe der Messe vor knapp zwei Jahren. Insbesondere die italienischen Unternehmen scheinen die LivingKitchen für sich zu entdecken. Mit Dada, Lago, Schiffini und Minotti Cucine sind zudem Hersteller am Start, die sich durch eine hohe Designaffinität auszeichnen.
Ausweitung der Kochzone
Die Italiener waren es auch, die die Idee der offenen Wohnküche maßgeblich geprägt haben. Heute kann es sich kaum ein Hersteller mehr leisten, kein passendes Produkt für diesen Trend im Portfolio zu haben. Häcker, mit einem 720 Quadratmeter großen Messestand präsent, wird eine Neuentwicklung zeigen, die der Verschmelzung von Küche und Wohnraum entgegenkommt: die Kochinsel Moving Table, die sich in einen Tisch verwandeln lässt. Sie versteckt im geschlossenen Zustand die Kochstelle durch eine Arbeitsplatte aus Granit. Wird die Arbeitsplatte verschoben, entsteht ein 2,40 Meter langer Tisch, an dem vier Personen Platz finden. Des Themas Verstecken hat sich auch Warendorf angenommen und mit Hidden Kitchen ein Produkt lanciert, bei dem eine komplette Küche per Knopfdruck hinter einer Schrankwand verschwindet.
Leicht setzt auf schwebende Küchenmöbel, die den Raum öffnen. Bei den Modellen Classic-FS und Topos stehen deshalb die Kücheninseln auf Kufen oder sind die Unterschränke in einem vormontierten Beschlag eingehängt. Dass in Wohnküchen geschlossene Fronten bei vielen Herstellern den Vorrang vor offenen Regalen à la Otl Aicher bekommen, ist sicherlich kein Zufall: Es sieht besser aus, auch wenn es nicht ganz praktisch ist. Dem Trend zu geschlossenen Fronten folgt auch das Modell Clou von Rational, das die gute alte Wohnwand neu interpretiert. Gleich über der Arbeitsplatte sind hier Klappenschränke angebracht, hinter denen sich eine voll funktionsfähige Küche verbirgt.
Materialien, Farben, Details
Da Produktentwicklungen gerade für mittelständische Unternehmen sehr hohe Investitionen bedeuten, setzen viele Hersteller auf Varianten: Farben und Oberflächen ihrer Modelle wechseln, oder der Fokus wird auf das Detail gelegt. So ruft Häcker für 2013 Grau als Trendfarbe aus, das die favorisierten Braun- und Beigetöne der letzten Jahre ablösen soll. Deshalb sind die Küchenprogramme classic und systemat nun in Basaltgrau erhältlich. Leicht setzt ebenfalls auf Grau und Naturfarben, gleichzeitig aber auch auf Knalleffekte in der Küche: mit den Retrofarben petrol, safran und curcuma. Dabei geht es dem deutschen Hersteller jedoch nicht nur um die Farbe an sich – Leicht nutzt die Farbe, um optische Einheiten von unterschiedlich im Raum positionierten Funktionsbereichen zu bilden.
Neben den Farben haben einige Hersteller neue Organisationssysteme im Programm. Wer klemmende und vollgestopfte Küchenschubladen kennt und ständig nach dem geeigneten Küchenutensil sucht, weiß wovon die Rede ist. Bei Leicht macht deshalb Q-Box neugierig, ein Organisationssystem für Schubladen und Auszüge. Versehen mit Porzellan- und Aroma-Dosen, fällt es durch die Kombination von heller Eiche mit schwarzem Kunststoff auf. Apropos Eiche. Auf der LivingKitchen spielt die Verwendung von Holz eine wichtige Rolle. Sägerau ist es, hat eingewachsene Äste und Risse, ist in unterschiedlichen Tönen gebeizt oder auf Vintage getrimmt. Mit Riva und Team 7 sind auf der LivingKitchen zudem zwei Hersteller vertreten, die über eine ausgewiesene Kompetenz in der Verarbeitung von Holz verfügen.
Im Fokus: Nachhaltigkeit, Bedienkomfort, intelligente Hausgeräte
Neben den Küchenmöbeln sind Einbaugeräte und Zubehör das zweite große Thema auf der Kölner Küchenmesse. Dass die Hersteller auf ressourceneffiziente Hausgeräte setzen, überrascht kaum, wenn man weiß, dass beispielsweise rund ein Viertel des Energieverbrauchs eines Privathaushalts ausschließlich der Kühlung dient. Deshalb verbrauchen die neuen A+++-Gefrierschränke von Siemens auch fünfzig Prozent weniger Strom als die der Energieeffizienzklasse A+, ebenso wie Bosch mit der Einbaukältelinie SmartCool Energie spart. Auch der Bedienkomfort eines Produkts spielt für den Anwender eine zunehmend wichtige Rolle. Praktisch beispielsweise, wenn sich auf vollflächigen Induktionskochfeldern verschiedene Induktionsflächen zusammenschalten lassen oder Heißluft, Grill und Dampfgaren wie bei Miele mit ein- und demselben Gerät möglich sind. Miele liegt nicht nur beim Thema Ressourceneffizienz ganz vorn, sondern hat sich auch dem Thema Intelligente Hausgeräte verschrieben. Denn eines steht fest: Die digitale Revolution macht auch vor der Küche nicht Halt. Bei Miele ermöglicht das Feature Con@ctivity eine automatische Steuerung der Dunstabzugshaube durch das Kochfeld.
Der Armaturen- und Accessoires-Hersteller Dornbracht hatte bereits auf der LivingKitchen 2011 eine Projektstudie zu einem elektronischen, modularen Küchenkonzept vorgestellt. Zusammen mit Sieger Design hat das Iserlohner Unternehmen die Prozesse und Handlungen eines Nassarbeitsplatzes analysiert und sich gefragt, welchen Mehrwert elektronisch gesteuerte Armaturen in der Küche haben. Das aus dieser Studie entwickelte Produkt wird Dornbracht im Januar in Köln präsentieren. Und so viel kann man jetzt schon verraten: Die Armatur wird mit einem intuitiv verständlichen Steuerungselement versehen sein. Unter dem Motto Passion for Perfection steht der Messeauftritt des Armaturen- und Spülenspezialisten Blanco. Neben aktuellen Modellserien, Produkterweiterungen bei Blanco SteelArt sowie der brandneuen 2-in-1-Armatur Blanco Hot wird der deutsche Hersteller auch zwei Neuheiten auf der LivingKitchen präsentieren, darunter eine Linie im Bereich Abfallsysteme.
Die Stimmung im größten europäischen Küchenmarkt jedenfalls ist positiv, was sich auch an den wirtschaftlichen Rahmendaten ablesen lässt: 5,9 Prozent Umsatzwachstum vermeldet die deutsche Küchenmöbelindustrie, die 2012 einen Umsatz von über vier Milliarden Euro erwirtschaftete. Steigende Ausstellerzahlen, größere Flächen, viele neue Produkte und Innovationen – das alles spricht für einen Erfolg der zweiten LivingKitchen. Und nicht zuletzt ist die Messe ja Teil eines starken Teams mit der Möbelschau imm cologne, die zeitgleich auf dem Messegelände Neuheiten und Trend rund ums Wohnen und Einrichten zeigt.
Eine Vorschau auf die imm cologne lesen Sie in Kürze bei Designlines.
Unsere Partner auf der LivingKitchen
Blanco, Halle 4.2, C020 und C029
Dornbracht, Halle 4.2, B048
Links
imm cologne
www.imm-cologne.deLivingKitchen 2011 – Köln legt nach
www.designlines.deDornbracht
www.designlines.deMehr Stories
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