Vorschau zur imm cologne 2013
Die imm cologne steht in den Startlöchern. Keine sieben Tage mehr, bis die Einrichtungsmesse vom 14. bis 20. Januar ihre Türen öffnet. Was wird sie bringen, die Auftaktmesse des Möbeljahres 2013, die fast die gesamte Branche am Rhein versammelt? Mit 140.000 erwarteten Besuchern will die Koelnmesse an das Ergebnis von 2011 anknüpfen, als die imm cologne erstmals von der Küchenschau LivingKitchen begleitet wurde. Auch in diesem Jahr stehen die Zeichen gut, dass die Messe dank neuer Ausstellungskonzepte weiter wachsen wird.
Auf die Plätze, fertig, los: Schon seit Monaten sind die Kölner Messehallen ausgebucht. Die imm cologne hat wieder zu alter Stärke zurückgefunden und entfacht dabei einen Sog in der Branche, dem sich kaum noch einer entziehen kann. Mehr als 1.250 Unternehmen aus 50 Ländern werden ihre Neuheiten am Rhein präsentieren, darunter eine hohe Zahl von Ausstellern aus Italien, Österreich, Spanien, der Türkei und Brasilien. Um 17 Prozent haben die Anmeldungen aus dem Ausland gegenüber dem Vorjahr zugelegt und der Messe damit eine deutlich internationalere Ausrichtung beschert.
Zuwachs im Doppelpack
„2013 ist für uns ein wichtiges Jahr. Mit einer starken deutschen Wirtschaft im Rücken, bei gleichzeitig schwächelnden Auslandsmärkten, kommt der imm cologne als der zentralen Businessplattform weltweit eine besondere Funktion zu“, erklärt Franck Haubold, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der Koelnmesse. 140.000 Besucher erhoffen sich die Veranstalter, darunter ein respektabler Anteil von 45.000 ausländischen Gästen. Dass diese Prognose realistisch erscheint, zeigt der Vergleich zu 2011, als die imm cologne erstmals von der neu gegründeten Küchenschau LivingKitchen ergänzt wurde. Im Doppelpack vermochten die beiden Messen mit 138.000 Besucher einen Zuwachs von 38 Prozent zu erreichen.
In diesem Jahr umfasst die LivingKitchen rund 200 Hersteller von Küchen, Geräten und Zubehör in den Hallen 4 und 5 und erzeugt durch die sinnvolle Überschneidung verwandter Branchen Synergieeffekte. Dass das 280.000 Quadratmeter große Messegelände – immerhin das sechsgrößte der Welt – seit Jahren erstmals wieder komplett ausgelastet ist, verdankt die imm cologne weiterer Querformate: So sammeln sich die designaffinen Aussteller nicht nur in der dreigeschossigen Halle 11, sondern ebenso im neuen Bereich Pure Editions in Halle 3.2. Zusammen mit der Textilschau Pure Textile, der Nachwuchsschau D³ Design Talents und dem Pure Village, wo ausgewählte Möbel-, Bäder- und Leuchten und Accessoirehersteller in einer kleinteiligen (dorf-artigen) Präsentation zusammengeführt werden, entsteht ein pralles Bouquet für gestaltungshungrige Messebesucher.
Konstruktive Leichtigkeit
Bereits im vergangenen Jahr hat die Kölner Möbelmesse mit Das Haus an das Ideal House Projekt der Nullerjahre angeknüpft. Nach dem Londoner Designduo Doshi Levien 2012 übernimmt nun der der zwischen Venedig und Stockholm pendelnde Designer Luca Nichetto die Aufgabe, seine Wohnvision der Zukunft umzusetzen. „Sein Haus“ versucht, die Grenzen zwischen Innen- und Außenraum aufzuheben und die Leichtigkeit der kalifornischen Moderne mit Einflüssen japanischer Architektur zu verbinden. So werden Wände mit Pflanzen belebt, während großformatige Fenster den Garten in den Wohnraum holen. „Es gibt die klassischen, getrennten Wohnbereiche, aber sie benötigen nicht unbedingt Wände zur Abgrenzung“, erklärt der 36-jährige Gestalter. Stattdessen sind es vielmehr die Möbel, die die Funktionen der Räume bestimmen und der Architektur eine wandelbare Komponente verleihen.
Auch an Neuheiten wird es auf dieser Messe einiges zu entdecken geben, darunter aussichtsreiche Kandidaten für die ersten Lieblingsstücke dieses Jahres. Splinter heißt die Möbelkollektion von Nendo für Conde House, die das traditionelle Bugholzverfahren auf frische wie zeitgemäße Weise interpretiert. Von hölzerner „Grobheit“ sind diese Möbel Lichtjahre entfernt, sie wirken leicht, fließend und wie aus einem Guss. Von betont konstruktiver Natur zeigt sich das Sessel- und Banksystem B Bench von Konstantin Grcic für BD Barcelona. Der Münchner Designer ist hier voll in seinem Element: Eine Sitzschale aus Aluminiumprofilen wird von einem Kreuzfuß in bester Mies-van-der-Rohe-Barcelona-Chair-Manier ausbalanciert. „Ich denke, dass es spannend ist, derartige Referenzen ins Design einzubringen. Es geht nicht nur darum, alles von Grund auf neu zu erfinden. Das Design ist eine Evolution der Dinge“, sagt Grcic. Sein Möbel kann sowohl als Einsitzer oder als Bank von bis zu sechs Metern Länge für den Innen- wie Außenraum gleichermaßen zum Einsatz kommen.
Neue Familien
Eine Weiterentwicklung seiner Cube-Familie stellt Werner Aisslinger für Interlübke vor. Das System Cube Play ist eine Art Baukasten, mit dem Container auf spielerische Weise an der Wand arrangiert werden können. Ob mit offenen, mit geschlossenen Türen oder beleuchteten Rückwänden sowie mit einer umfangreichen Farbpalette: Klassische Aufbewahrungsmöbel wie Sideboards oder Wandschränke erhalten eine sinnvolle Erweiterung, die sich zudem auch an neue Wohnsituationen leicht anpassen lässt. Aber damit nicht genug Aisslinger: Neben einem neuen Loungesessel für de Sede hat der Berliner Gestalter auch das neue Regalsystem Add für Flötotto im Gepäck, dem gute vier Jahre Entwicklungsarbeit vorausgingen. „Das Baukastensystem ist eine wirkliche Patentlösung. Man hat einen schlauen Knoten und Stäbe, mit denen man daran andocken kann. Und dann gibt es Seitenwände, die so daran befestigt werden, dass man die Knoten später nicht mehr sieht“, erklärt Werner Aisslinger seinen Entwurf.
Als Universalmöbel mit zeitlosen Qualitäten zeigt sich die Polsterserie Nils des Pariser Designer und Innenarchitekten Didier Gomez für Ligne Roset. Die kubische Form der Sofas und Sessel wird durch den Verzicht auf sichtbare Füße unterstrichen und steht im klaren Gegensatz zum hohen Sitzkomfort der Polstermöbel, die sich in jede Umgebung spielend einfügen. Einem Stiefkind unter den Möbeln haben sich Neuland Industriedesign mit ihrem Schuhschrank Blio für Kristalia gewidmet. Als Weiterführung ihrer gleichnamigen Schrankserie bringen sie Ordnung in den Flur. Schlanke Ablagen aus Metall können mit wenigen Handgriffen in einen weißen Korpus eingehängt und jederzeit neu konfiguriert werden. Indem die Schranktür mit einem Push-Pull-Verschluss verriegelt und geöffnet wird, kann auf sichtbare Griffe an der Außenseite verzichtet werden.
Klassiker im Quadrat
Dass es längst nicht mehr ausreicht, nur den einen oder anderen Klassiker im Programm zu haben, zeigt der deutsche Möbelhersteller Wilde+Spieth. So wird der Stuhlklassiker SE 68 von Egon Eiermann in diesem Jahr in vier neuen Farben angeboten, die nicht nach Lust und Laune gewählt wurden, sondern der Palette Les Couleurs® Le Corbusier entstammen. Die Moderne findet so vom Einzelstück zum Klassiker im Quadrat, frei nach dem Motto: Im Doppelpack werden die Möbel noch stärker mit Designgeschichte aufgeladen als im „Normalzustand“. Was es noch bei der imm cologne 2013 zu entdecken gab und welche neuen Möbel das Potenzial zum Klassiker von morgen haben, erfahren Sie in Kürze an dieser Stelle.
imm cologne + LivingKitchen 2013 – vom 14. bis 20. Januar in Köln
Unsere Partner auf der imm cologne / LivingKitchen 2013
Axor / Hansgrohe – Halle 11.3 Q020 R021
Blanco – Halle 4.2 C020
Cor – Halle 11.3 Stand S010-T011
Création Baumann – Halle 03.2 Stand D010
Dornbracht – Halle 4.2 Stand B048
Girsberger – Halle 11.1 Stand F021-E020
Interlübke – Halle 11.3 Stand S020-T021
Ligne Roset – Halle 11.3 Stand O023-P021
Vitra – Halle 3.2 Stand D024
Weitere Informationen zur Kölner Möbelmesse 2013 finden Sie in unserem Special.
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