Der Künstler sitzt auf seinem Atelier Chair, betrachtet sein Werk, nippt an einem guten Whisky und raucht eine Pausen-Zigarre. Wie jetzt, Klischees? Dabei passen gerade die so schön zum neuen Stuhl von Walter Knoll. Der besteht nur aus wenig mehr als einem Stahlgerüst und einem Streifen Leder, eben einem Skelett und seiner Haut. Diese Haut wird mit Knöpfe befestigt, über eine Nackenrolle geschlagen und an der Rückseite mittig fixiert. Sieben Knopflöcher verändern die Höhe der Rolle und der Rückenlehne, dabei bleibt das Leder am Rücken nachgiebig und straff auf dem Sitz. Gestaltet wurde der Möbel-Asket vom Designertrio EOOS, die in ihrem Werk die „perfekte Verbindung von Archaik, Poesie und Geometrie“ sehen. Und wir sehen das perfekte Erbstück für alle kommenden Generationen, die den Stuhl erst recht zu schätzen werden, wenn er ein wenig Patina angesetzt hat. tp