Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass sich die einzelnen Wohnräume zueinander öffnen: Die Küche rückt in den Mittelpunkt des Wohn- und Essbereiches, das intimer genutzte Badezimmer öffnet sich zum Schlafraum; klassische Vorwandinstallationen werden weniger und die Objektpositionierung findet vermehrt im Raum statt.
 
Offene Strukturen sind schön und gut, doch ab und an ist auch eine leichte Trennung angebracht – wie zum Beispiel durch den Raumteiler Join. Entworfen von Boaz Cohen und Sayaka Yamamoto – kurz BCXSY genannt –, basiert er auf der Holztischlerarbeit „Tategu“, die vorrangig für traditionelle japanische Schiebetüren verwendet wird. Mit Hilfe eines so genannten Tategu-shi, eines Schiebetürenbauers, gestaltete das in Eindhoven ansässige Designduo eine Kleinserie von drei Paravents aus Zypressenholz. Diese werden von einer grafischen Formensprache dominiert: Sie bestehen jeweils aus einem hochkantigen, rechteckigen Rahmen, in dem dünne Leisten einen Sichtschutz bilden und der sich mit einem zweiten Rahmen kreuzt. Letzterer weist entweder die Form eines weiteren Rechteckes, eines Dreieckes oder Kreises auf. Somit verbindet Join die klassische Methode der Holzbearbeitung mit einer zeitgenössischen Ästhetik und ist ein nützliches, aber auch dekoratives Objekt – zum Beispiel zwischen Bett und Badewanne. kh