Die Idee, Fliesen im Innen- und Außenraum zu verwenden und zu einem wichtigen Bestandteil der gesamten Architektur werden zu lassen, spielte in vielen Projekten der italienischen Moderne eine bedeutende Rolle. Ende der 1970er Jahre jedoch rückte die Fliese immer weiter in den Hintergrund des Wohnraums und wurde hauptsächlich wegen ihrer praktischen Vorzüge geschätzt. Nun haben seit ein paar Jahren Architekten und Designer die unzähligen Gestaltungsmöglichkeiten der Fliesen neu für sich entdeckt – von Keramik über Industrie- und Naturstein. Der Mailänder Piero Lissoni etwa hat für das norditalienische Unternehmen Salvatore eine Steinfliesenserie entworfen, die mit der Oberflächenstruktur spielt. Seine Kollektion Raw ist eine Anlehnung an die unterschiedlichen Muster des Holzes: Je nach Lichteinfall und Perspektive sind die filigranen Struktur der matten Oberfläche an Boden beziehungsweise an der Wand sichtbar. kh