Der Brutalismus ist ein Baustil der Moderne aus den 1950er-Jahren, der vor allem eine Verbreitung zwischen 1960 und dem Anfang der Achtzigerjahre fand. Brutalismus fasst verschiedene Architekturkonzeptionen zusammen – wie béton brut, der rohen Beton oder Sichtbeton im Französischen bezeichnet. Der Architekt Reyner Banham prägte den Begriff „New Brutalism“ (Neuer Brutalismus), der ursprünglich für den Anspruch einer authentischen Architektur stand. Authentisch bei dem verwendeten Material und der Konstruktion, aber auch aus ethischer Sicht hinsichtlich sozialer Aspekte.
Brutalismus ist Architektur, die geprägt ist von der Verwendung von Sichtbeton und der Betonung von Konstruktion mit überwiegend einfachen, geometrischen Formen. Schlichtheit, das Belassen der Herstellungsspuren und das Offenlegen der Konstruktion sind Merkmale brutalistischer Architektur. Der Brutalismus kann über die Architektur und Innenarchitektur hinausgehen: Ein Möbelstück oder eine schlichte Einrichtung kann auch eine subtilere brutalistisch inspirierte Nuance in einen Raum bringen. Doch im Vergleich zu früher vermittelt heute ein neuer brutalistischer Stil einen weicheren Ansatz, der natürliche Materialien wie Holz, Steine und Pflanzen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit miteinbezieht. Dies führt zu einer wärmeren Ästhetik.