Einer für alle
Einerseits soll (Büro)Arbeit heute möglichst nicht mehr nach Arbeit aussehen, sondern nach happy-happy Kaffeetrinken und Quatschen. Andererseits sitzt der Wissensarbeiter dann doch viele Stunden des Tages am Tisch und schaut in den Bildschirm. Da Hocker, Bank oder Loungesessel dabei schnell ziemlich unbequem sind, wird der klassische Schreibtischstuhl als notwendiges Übel in Start-ups und Coworking-Spaces zumindest geduldet. Aus diesem Kompromiss hat Konstantin Grcic für Vitra jetzt mit diesem neuen Arbeitsstuhl eine Tugend gemacht. Allstar ist einerseits ein vollwertiger Bürostuhl mit allen Schikanen, also mit Synchronmechanik, Sitztiefen- und Höhenverstellung und verstellbarer Rückenlehne.

Andererseits geht Allstar aber der beinharte Bürolook vieler gegenwärtiger Arbeitsstühle zumal der unteren und mittleren Preisklasse ab. Grcic hat die technischen Features nicht ausgestellt, sondern mit der unorthodoxen Rücken- und Armlehnenkonstruktion eine Form gefunden, die Komfort und Vertrautheit ausstrahlt. Zugleich wirkt der Stuhl dadurch zeitlos, weil er sich nicht auf den ersten Blick einer Designepoche zuordnen lässt. Er schreit nicht: Ich bin auf der Höhe der Zeit, sondern lehnt sich entspannt zurück. Und mit den zahlreichen Farbkombinationen für Rückenpolster und Armlehne (Sitzkissen und Untergestell sind immer schwarz) lässt sich der Stuhl sicher an jedes noch so flippige Interiorkonzept anpassen – ob in der Agentur oder im Heimbüro. Einer für alle eben. jj

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