Bias
Verbergen und Offenbaren: Beistelltisch der Berliner Designer David Geckeler und Frank Michels
Hersteller:
Crassevig
Designer: Geckeler Michels
Aus dem Lot
Präzise Schnitte sind nicht nur in der Chirurgie vonnöten. Auch geometrische Körper können durchaus an Profil gewinnen, wenn ihnen mit der Schere zugesetzt wird, wie das Berliner Designerduo David Geckeler und Frank Michels mit Bias zeigt. So heißt ihr Beistelltisch für den italienischen Möbelhersteller Crassevig, bei dem der breite, zylindrische Sockel aus dem Lot geneigt ist. Für den statischen Ausgleich sorgt die Tischplatte, die leicht über den Rand des Sockels hinaus verschoben wurde. Die Besonderheit des Entwurfs tritt an der gegenüberliegenden Seite zutage: Indem von der runden Tischplatte eine Ecke abgesägt wurde, entstand eine markante Öffnung. Deren Größe ist genau richtig gewählt: Einerseits zieht sie die Blicke in das Innere des Sockels. Andererseits verbirgt der schmale Spalt weit mehr als er preisgibt. Während sich der Betrachter über dieses Versteckspiel wundert, tritt die eigentliche Funktion der Öffnung galant in den Hintergrund: Sie ist ein simpler Griff, um das Möbel durch den Raum zu tragen. nk