Carbon Cell
Umweltfreundlicher Schaumstoff aus Biochar
Polystyrol ist ein unsichtbares Problem der Baubranche: Es ist leicht, günstig und landet am Ende oft als Mikroplastik im Meer oder auf Deponien. Das britische Start-up Carbon Cell arbeitet an einer Alternative, die aus Abfall entsteht und CO₂ bindet, anstatt es freizusetzen. Die Grundlage bildet Biochar – Biokohle, die aus Agrarresten in einem sauerstoffarmen Verfahren gewonnen wird und Kohlenstoff über Jahrzehnte im Material fixiert. „Statt Biomasse verrotten zu lassen, kann man sie in ein stabileres Material verwandeln und so Kohlenstoff im Kreislauf halten“, erklärt Co-Gründerin Elizabeth Lee.
Der in diesem Verfahren gewonnene Schaum wird mithilfe eines biobasierten Bindemittels zu Pellets verarbeitet. Diese können in Maschinen, die man zum Aufschäumen von Styropor einsetzt, ebenfalls verarbeitet werden. Dadurch ist keine neue Fertigungstechnik notwendig.
Ein Material, viele Anwendungsmöglichkeiten
Zunächst soll Carbon Cell – das Produkt trägt den gleichen Namen wie das Start-up – als Verpackungsmaterial eingesetzt werden. Dort ist der Bedarf groß und eine Umstellung ist schnell möglich. Doch die Materialeigenschaften öffnen deutlich weitere Felder: Akustikpaneele, Set-Design und erste Tests im Bereich thermischer Dämmung zeigen, wie nah der Schaum am Einsatz in Architekturprojekten ist. Die geringe Dichte, die poröse Struktur und eine hohe Formflexibilität erinnern an Polystyrol – nur eben ohne fossile Grundlage und am Lebensende vollständig kompostierbar.
Weil der Schaum als Pellet geliefert und erst im Werk expandiert wird, ergeben sich Möglichkeiten für maßgeschneiderte Bauteile: Leichte Module, Innenausbau-Elemente oder Möbelkomponenten könnten künftig industriell hergestellt werden, ohne dass sich gestalterische Freiheit und Nachhaltigkeit ausschließen.
Neues ästhetisches Narrativ
Das Material ist schwarz. Die Farbe ist kein Zufall, sondern „erzählt“ den Ursprung aus Kohlenstoff. Sie unterscheidet sich klar von den bekannten weißen Verpackungsschäumen. Die ungewohnte, fast vulkanische Haptik bietet viele ästhetische Anwendungsmöglichkeiten.
Für Planer*innen, die CO₂-negative Materialstrategien verfolgen und zugleich nach neuen visuellen Sprachen suchen, könnte Carbon Cell eine Brücke schlagen: weg vom Wegwerf-Image des Schaums hin zu einem gestalterisch und ökologisch wertvollen Baustoff. Noch steht der Werkstoff am Anfang der Skalierung – doch das Konzept wirkt bemerkenswert realistisch und vielversprechend: Es stellt eine Schaumstoffzukunft ohne Plastik in Aussicht. mbf
Carbon Cell zählte 2025 zu den Preisträger*innen des Secrid Talent Podium auf der Dutch Design Week in Eindhoven.
Carbon Cell
www.carboncell.coMehr Produkte
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