Uhren, ob an am Handgelenk oder an der Wand, sind funktional gesehen so gut wie überflüssig. Seit wir mit unseren Smartphones permanent einen klugen Assistenten zur Hand haben, sind großformatige Zeitgeber zur Dekoration mit Mehrwert degradiert worden. Wenn sie uns also durchs Leben begleiten, dann müssen sie uns schmücken wie die Braun BN0106 oder die Wohnung aufputzen wie die neue Wanduhr von Stelton. Entworfen wurde sie vom derzeit überall präsenten Designerduo Jehs+Laub, das damit nicht nur ein Uhr, sondern ebenso ein skulpturales Objekt geschaffen hat. Weil sich die eigentlichen funktionalen Elemente heutzutage in kleine Kästchen quetschen lassen, ist die Anzeige eine Designaufgabe mit vielfältigen Möglichkeiten. Jehs+Laub verbinden den Minutenzeiger mit dem runden Rahmen, der sich immer im Karussell der Zeit mitdreht. Einen eigentlichen Körper hat die Uhr dabei nicht mehr, Zeiger und Rahmen sind nur noch eine zweidimensionale Silhouette, die vor der Wand zu schweben scheint. Durch diesen fingerbreiten Abstand ergibt sich an der dahinter liegenden Fläche ein dynamisch wandernder Schatten, der ein wenig an die sonnenbetriebene Ur-Uhr erinnert. tp