Concept Kitchen
Schiffini-Küche von Alfredo Häberli
Hersteller:
Schiffini
Designer: Alfredo Häberli
Alfredo Häberlis innerer Assoziationsraum scheint unerschöpflich. Vermutlich liegt es daran, dass er in der Auseinandersetzung mit einer neuen Entwurfsaufgabe immer wieder in die Erinnerungen seiner Kindheit abtaucht und die hier gemachten Erfahrungen mit aktuellen Entwicklungen und Anforderungen verknüpft. So war es auch bei der Gestaltung der „Concept Kitchen“ für Schiffini zur Möbelmesse 2008 in Mailand: Entgegen allen Trends zur monolithischen, monofunktionalen „Designerküche“ entwarf er ein sehr heterogenes Mobiliar, das an die vielfältige Nutzungsmöglichkeiten der Küche anknüpft, wie er sie aus seiner Kindheit – seine Eltern hatten ein Restaurant - erinnert: Hier wurde gekocht, natürlich, auch gegessen, hier wurden aber auch Hausaufgaben gemacht, gebügelt, gebastelt und geredet. Kurz: Der Küchentisch war der soziale Mittelpunkt des Hauses.
Häberlis „Concept Kitchen“ reiht in einer linearen Abfolge die verschiedenen Nutzungsbereiche - Zubereitung, Kochen, Essen, Am-Tisch-Arbeiten, Entspannen - sinnfällig auf und verknüpft sie mittels beidseitig bespielbarer Elemente - einem Regal und einem Kamin. Die Küche setzt sich aus zwei großen Tischen – einem Zubereitungstisch und einem Esstisch, zwei Stauräumen und einer „Zisterne“ zusammen, Kamin und Sitzecke ergänzen die Wohnküche. Die Zisterne ist ein nostalgisches Element, das an den Brunnen und die Wassertanks erinnern soll, wie er sie aus seiner argentinischen Heimat kennt. Gleichzeitig soll sie heute die Sensibilität für den Umgang mit diesem wertvollen Gut erhöhen, indem der Tank auf die Endlichkeit des Wasservorrats hinweist. Die „Werkbank“ ist funktional mit großen verstellbaren Leuchten ausgestattet, die die Zubereitung hier erleichtern. Ein großes, von zwei Seiten bedienbares, offenes und rotierbares Regal trennt den Arbeits- vom Essbereich, schafft Raum in der Höhe und lässt wichtige Utensilien dennoch immer in bequemer Reichweite.
Als Ergänzung dazu ist die ganze „Stirnseite“ der „Concept Kitchen“ als Schrankwand konzipiert, in der weniger häufig benutzte Utensilien wie auch Elektrogeräte Platz finden. Die oberen Regalfächer erreicht man über eine kleine Trittleiter, die an einer Reling vor dem Regal läuft. Der große Esstisch ist ebenfalls zweigeteilt: Im vorderen Bereich sind wie bei einem Picknickplatz zwei Bänke direkt angeschlossen, weiter hinten kragt die Platte aus und endet am auf Tischhöhe schwebenden Kamin. Dieser verbindet und trennt gleichzeitig den Ess- vom „Wohnbereich“: Unter ihm beginnt ein kleines Podest, auf dem hinter dem Kamin zwei Sessel zum Entspannen, Lesen und Reden einladen.