Oans, zwoa, gsuffa!
Rolf Sachs experimentiert gern. Deshalb hat sich der Designer nun einen Klassiker der deutschen Trinkkultur vorgenommen. Der Maßkrug ist bei Sachs jedoch weder billig aus Pressglas noch traditionell aus Steingut gefertigt, sondern aus feinem Biskuitporzellan. Und damit viel zu fein und wohl auch zu kostspielig, um beim derzeitigen 181. Oktoberfest auf der Münchner Theresienwiese damit anzustoßen. Wohlsein!

Maß aus der Manufaktur
Viel Zeit verbrachte der in London ansässige Sachs in der Münchner Porzellanmanufaktur Nymphenburg und machte sich mit den Herstellungsprozessen vertraut. Und die sind anspruchsvoll, ist Die/ Das Maß doch siebenmal so groß wie die übliche Einliter-Maß. Entstanden ist das überdimensionale, künstlerisch ambitionierte Produkt – das schon in seinem Namen mit den Begriffspaaren maßvoll/ maßlos spielt – für die Ausstellung typisch deutsch?, die im Januar im Museum für Angewandte Kunst in Köln zu sehen war, und für die sich Sachs mit vermeintlich deutschen Eigenschaften und Klischees wie Fleiß, Geselligkeit und Pflichtbewusstsein auseinandersetzte. csh