Schön abhängen
Der Kleiderständer nimmt in unserer Wahrnehmung meist nur eine Randnotiz ein. Dass es auch anders gehen kann, beweisen Neri & Hu mit Hanger, einem elegant anmutenden Objekt, dass die Aufmerksamkeit auf das Alltagsmöbel lenkt. Für die Designer ging es darum, eine Möglichkeit zu schaffen, Kleidern einen schönen Platz im offenen Raum zu geben und sie nicht im Schrank verschwinden zu lassen. Das hat auch hygienische Vorteile: Frei im Raum hängend können die Kleider besser durchlüften. „Wir interessieren uns immer für banal erscheinende, anonyme Gegenstände“, erklärt Lyndon Neri. „Unser Kleiderständer repräsentiert ein Objekt, das in Wohn- und Büroumgebungen lange vernachlässigt und ignoriert wurde.“ Mit ihrem Hanger, den sie für den schwedischen Möbelherstellers Offecct entworfen haben, soll damit Schluss sein.
Wie eine Skulptur steht der Ständer, den es in einer schwarzen und einer Messing-Ausführung gibt, im Raum: Besonders die Lederriemen mit Metallhaken und die runden Sockel fallen ins Auge. Letztere sind aus recyceltem Stein oder Beton gefertigt und knüpfen damit an die Zyklus-Philosophie des schwedischen Herstellers an, die viele seiner Produkte vereint. Dem chinesischen Designerpaar glückt mit Hanger eine weitere spannende Neuinterpretation eines angestaubten Alltagsgegenstands – ohne großes Spektakel, dafür mit umso mehr Eleganz und Funktionalität. tb