Jill
Auf den Spuren von Charles und Ray Eames: Der Sperrholzstuhl Jill von Alfredo Häberli
Hersteller:
Vitra
Designer: Alfredo Häberli
Charles und Ray Eames waren ihrer Zeit voraus. Doch sie waren ebenso in ihr gefangen. Genauer gesagt in den technischen Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung standen. Ein Entwurf, der aus diesem Grunde nie zur Ausführung kam, ist eine aus Holz gefertigte Version ihres berühmten Plastic Chairs. Bereits Anfang der 1940er Jahre entwickelte das Gestalterpaar ein Verfahren zur dreidimensionalen Verformung von Sperrholz. Neben einer Beinschiene für verwundete Kriegsheimkehrer gilt ihr Plywood Elephant als technisch anspruchsvollster Entwurf, den sie in Sperrholz umgesetzt haben. Eine Holz-Sitzschale, die wie die des Plastic Chairs aus einem einzigen Stück gefertigt wird, blieb ihnen jedoch verwehrt.
An dieser Stelle kommt nun Alfredo Häberli ins Spiel. Schon in jungen Jahren erwarb der Zürcher Gestalter eine originale Beinprothese der Eames und war von ihrer Umsetzung fasziniert. Als Rolf Fehlbaum auf ihn zukam, ein Projekt für Vitra zu entwickeln, war seine Mission sofort umschrieben: Er würde auf dem neuesten Stand der Plywood-Technologie die Lücke in der Palette der Eames füllen wollen.
In einem patentierten Verfahren werden die einzelnen Schichten der Sitzfläche so gebogen, dass sie in der Mitte aufeinander treffen. Dort entsteht an den Außenseiten ein fließender Übergang von Sitzfläche und Rücken, während eine runde Aussparung die Schale mittig durchdringt und ihr damit ein hohes Maß an Flexibilität und Komfort verleiht. Auch die Untergestelle folgen der Formensprache der historischen Vorgänger und bringen mit ihren filigraneren Proportionen und kräftigen Farben dennoch klar zum Ausdruck, dass es sich um einen zeitgenössischen Entwurf handelt. nk
An dieser Stelle kommt nun Alfredo Häberli ins Spiel. Schon in jungen Jahren erwarb der Zürcher Gestalter eine originale Beinprothese der Eames und war von ihrer Umsetzung fasziniert. Als Rolf Fehlbaum auf ihn zukam, ein Projekt für Vitra zu entwickeln, war seine Mission sofort umschrieben: Er würde auf dem neuesten Stand der Plywood-Technologie die Lücke in der Palette der Eames füllen wollen.
In einem patentierten Verfahren werden die einzelnen Schichten der Sitzfläche so gebogen, dass sie in der Mitte aufeinander treffen. Dort entsteht an den Außenseiten ein fließender Übergang von Sitzfläche und Rücken, während eine runde Aussparung die Schale mittig durchdringt und ihr damit ein hohes Maß an Flexibilität und Komfort verleiht. Auch die Untergestelle folgen der Formensprache der historischen Vorgänger und bringen mit ihren filigraneren Proportionen und kräftigen Farben dennoch klar zum Ausdruck, dass es sich um einen zeitgenössischen Entwurf handelt. nk