Öko-Revolution im Sanitärsektor
Hohe CO2-Werte und Mikroplastik zählen zu den dringlichen Umweltproblemen, die derzeit besonders viel Medienaufmerksamkeit erhalten. Weniger Erwähnung finden hingegen die gravierenden Folgen übermäßiger Harnstickstoffwerte, die zu einem großen Teil durch unsere Abwässer verursacht werden. Wie die Infrastruktur der Abwasserbehandlung verändert werden könnte, untersucht deshalb seit über zwanzig Jahren das Wasserforschungsinstitut Eawag im schweizerischen Dübendorf. Als herausstechende Lösung hat sich dabei die sogenannte Stoffstromtrennung entpuppt, die bereits an der Quelle zu einer konsequenten Trennung des häuslichen Abwassers in Urin, Fäkalien und Grauwasser führt.
Gemeinsam mit den Forschern der Eawag haben nun das österreichische Designstudio EOOS und der Schweizer Hersteller Laufen das wegweisende Urin-Trenn-WC Save! entwickelt. Das Besondere an der innovativen High-End-Toilette ist die von EOOS geschaffene „Urin Trap“. Sie trennt den Urin unter Ausnutzung der Oberflächenspannung vom Rest und leitet ihn in einem separaten Ablauf ab. In Verbindung mit einem Laufen-Installations-System erfolgt eine getrennte Abwasserführung, die im Anschluss eine effiziente Aufarbeitung ermöglicht. Mithilfe dezentraler Bio-Reaktoren können die als Düngemittel einsetzbaren Nährstoffe aus dem Urin extrahiert und schädliche Medikamentenrückstände oder Hormone neutralisiert werden. Save! leistet also einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz und sieht dabei aus wie ein herkömmliches spülrandloses WC mit Designfaktor.
„Getrenntes Abwassermanagement ist vor allem für schnell wachsende Metropolen von entscheidender Bedeutung, um katastrophale Schäden an Flüssen und Ozeanen zu verhindern", sagt Professor Tove Larsen, Spezialistin für städtische Wasserwirtschaft. „Save! stellt einen Durchbruch für eine effektive und hygienische Abwasserseparation dar. Damit gibt es endlich die sanitäre Lösung für das 21. Jahrhundert." jb