Boot ahoi!
Wer sagt, unmotorisiert könne man nur an Land mit dem Rad oder per Pedes reisen? Bereits rund sechs- bis viertausend Jahre vor Christi Geburt wusste man um die Kunst, Baumstämme so auszuhöhlen, dass man in ihnen durchs Wasser paddeln kann. Die sogenannten Einbäume muss man sich allerdings etwas träge vorstellen – zum Reisen also keine Alternative. Besser waren hingegen die von den Inuit erfundenen, ersten Kajaks aus Tierhäuten und die Rindenboote der Indianer. Kleiner Sprung ins Jetzt – der Kanusport kennt inzwischen unzählige Gattungen: offene Kanadier, die mit einem Stechpaddel angeschoben werden, geschlossene Kajaks für Touren, Wildwasser, Slalomrennen oder Hochseeausflüge, die man mit einem Doppelpaddel fährt sowie die platzsparenden Schlauch- oder Faltboote und viele mehr.

Worauf es beim Reisen ankommt? Geradeauslauf, Wendigkeit, Geschwindigkeit, Kippstabilität und Packvolumen. Auch möchte man bei einsetzendem Regen nicht das Wasser aus dem Boot schöpfen müssen. Damit ist klar, welcher Typ nur in Frage kommen kann. Ein Kajak mit den besten Voraussetzungen für lange Strecken bietet der bayerische Hersteller Prijon: Marlin LV ist mit seinen 17 Kilogramm sagenhaft leicht und trägt dabei eine Zuladung von bis zu 115 Kilogramm. Die schlanke Statur des knapp fünf Meter langen Bootes ruft förmlich nach ausgedehnten Touren. Und auch der Sitz ist dafür ausgelegt. Vor und hinter dem Paddler befinden sich großzügige Öffnungen, in denen sich entsprechend wasserdichtes Reisegepäck verstauen lässt, kleine Netze halten alles, was stets griffbereit bleiben soll. An den Füßen befindet sich ein Stemmbock, von dem aus man das optionale Ruder steuert. Die Hülle, die das ausgesprochen geringe Gewicht des Marlin LV ermöglicht, entsteht in einem aufwändigen Verfahren, bei dem Karbon, Aramid und Glasfaser zusammen mit Verstärkungsschäumen und durch Injektion von Epoxidharz zu einem leichten, steifen und mechanisch belastbaren Bootskörper verarbeitet werden. Erhältlich ist das Kajak in Weiß, Gelb, Orange oder Rot. mh

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