Nordlichter
Für das Stuttgarter Unternehmen Wesenlicht steht bei der Leuchtenherstellung neben der funktionalen vor allem die emotionale Qualität des Lichts im Vordergrund. Und was könnte emotionaler sein, als Licht in Kunst zu verwandeln? So wird Wesenlicht seine reduziert elegante Leuchte WL1 mit dem zylindrischen Glasdiffusor alljährlich einem ausgewählten Künstler zur Verfügung stellen, um eine limitierte Sonderedition zu gestalten. Den Anfang macht das britische Ausnahmetalent Heather Gillespie, die mit ihrem künstlerischen Schaffen einer historischen Glasbearbeitungstechnik – der sogenannten Kupferradgravur – neues Leben eingehaucht hat. Ihre beeindruckend filigran ausgearbeiteten Glasobjekte entfalten einen ganz besonderen Zauber und haben sie weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus bekannt werden lassen.

„Wir besuchten Heather in ihrem Atelier im Nordwesten Englands, wo sie auf längst vergessene Art Glas graviert“, berichtet Geschäftsführer Stephan Haubner. „Heather – die sich bisher mit dem Gravieren mundgeblasener Unikate beschäftigte – war sehr interessiert, ihre Arbeit um eine Dimension zu erweitern: das Licht. Wir stellten ihr unsere Kollektion vor, die bereits existenten Glaskörper und Farben, und ließen ihr die freie Wahl.“ Sie entschied sich für eine kupferne Leuchtenstruktur mit einem Diffusor aus mundgeblasenem Glas, den sie mithilfe von Kupferscheibe und Schleifpaste in eine Hommage an die Schönheit nordischer Landschaften verwandelt hat. Inspirationsquelle für ihre abstrakten Motive ist die ursprüngliche Natur ihrer nordenglischen Heimat Cumbrien.

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Entstanden sind die große Installation Nordurljós sowie die kleineren Gruppen Rekís, Foss und Steinn, die einzeln oder in Viererreihen gehängt werden können. Nordurljós – isländisch für Nordlicht – ist ein abgehängtes Panorama aus zwölf gravierten WL1-Pendelleuchten, deren florale, lineare und bewegte Muster ein zusammenhängendes Bild ergeben. Die zum Teil tiefen und zum Teil ungewöhnlich zarten Gravuren der Leuchtkörper entwickeln im Schein des Lichts eine ganz eigene Dynamik und scheinen aus jeder Perspektive eine neue Geschichte zu erzählen. Rekís –  Treibeis – besticht durch eine leichte Gravur aus hunderten Vertiefungen, die von weichen Schwüngen unterbrochen werden. Das Licht erzeugt die Illusion einer Bewegung, die an treibende Eisschollen erinnert. Foss  – Wasserfall – übersetzt hingegen die Energie und Kraft des Wassers in ein grafisches Muster aus Flächen, Linien und Punkten, die sich dynamisch um den Glaszylinder schlängeln, während Steinn – Stein – wohl der reduzierteste aller Entwürfe ist. Feine, kieselähnliche Punktlinien ziehen sich über die gesamte Länge des Diffusors und verleihen der Leuchte eine besondere Leichtigkeit. jb