Erstes gedrucktes Wohnhaus Deutschlands
Ausstattung im Badezimmer von Bette
Im Rahmen eines zukunftsweisenden Projekts ist im münsterländischen Beckum das erste zugelassene Einfamilienhaus im 3D-Betondruck-Verfahren in Deutschland entstanden. Nach einer einjährigen Planungsphase durch Mense-Korte Ingenieure+Architekten begaben sich die beteiligten Unternehmen wortwörtlich auf Neuland. Von den behördlichen Genehmigungen bis hin zu den einzelnen Planungs- und Bauschritten war bei diesem Projekt vieles anders.
Das Haus wurde vorab mit dem Verfahren des Building Information Modelling (BIM) geplant. Dieses lässt Gebäude als dreidimensionale Visualisierung am Computer entstehen und ermöglicht eine präzise Umsetzung, die auch Details wie Aussparungen und Durchbrüche enthält. Die digitalen Informationen werden vom 3D-Drucker sofort umgesetzt, sodass das Verlegen von Lehrrohren und Anschlüssen unkompliziert und vor allem schneller stattfinden kann.
Das Gebäude hat eine Fläche von 160 Quadratmetern und wurde Schicht für Schicht mit Spezialbeton der HeidelbergerCement AG aufgetragen. In der Regel kann ein Quadratmeter in etwa fünf Minuten gedruckt werden. Bei dem Pilotprojekt wurden Prozesse jedoch über Tage ausgedehnt – für einen maximalen Lerneffekt.
Wie essenziell eine genaue Planung und ein präziser 3D-Druck sind, zeigte sich auch beim Einsetzen der Bade- und Duschwannen des Herstellers Bette. Das Badezimmer weist eine abgerundete Wand auf, die umgebende Wannenschürze wurde ebenfalls mit Spezialbeton gedruckt. Eingesetzt wurde die Badewanne BettePool Oval, die sich perfekt in die vorab am Computer geplante Form fügte. Sie steht auf Füßen, wurde mit Wannenankern befestigt und liegt vorne auf der Schürze auf.
Im Eltern- und Gästebad wurden die Duschflächen BetteFloor aus glasiertem Titanstahl installiert. Hier standen die Langlebigkeit und die unkomplizierte Pflege der Produkte im Vordergrund. Der Einbau erfolgte reibungslos und schnell. Ein mitgeliefertes Dichtsystem sorgte für eine normgerechte Abdichtung der Duschflächen.
Das 3D-Haus in Beckum wird über ein Jahr als Präsentations- und Forschungsobjekt dienen. Danach wird die Familie ihr Heim beziehen können.