Dass eine Fassung und eine Glühbirne, gerade 24 cm hoch und 300 Gramm leicht, zu einem zeitlosen Klassiker des Leuchtendesigns geworden sind, spricht für das Genie des Gestalters. Achille Castiglioni gestaltete die kleine „Lampadina“ vor 35 Jahren für Flos und nach wie vor wirkt die funktionale und raffinierte Tischleuchte schlichtweg bezaubernd. Was auf den ersten Blick einfach erscheint, lebt vom Detail: So fungiert der Fuß aus eloxiertem Aluminium gleichzeitig als Kabelaufwickler und das Leuchtmittel ist nur auf der einen Seite transparent. Die andere Seite ist teilweise sandstrahlmattiert, sodass „Lampadina“ sowohl direktes als auch diffuses Licht abstrahlt. Die Bakelitfassung ist klassischerweise in schwarz, aber auch in flüssiglackiertem orange oder violett erhältlich. Ein Kippschalter zum Ein- und Ausschalten der Leuchte ist in das Fassungsgehäuse integriert.

„So schlicht und so einfach – das gefällt mir“ soll Achille Castiglioni, der durch seine funktionalen und gleichermaßen formschönen Entwürfe berühmt wurde, einmal gesagt haben. So bestand auch zwischen Achille Castiglioni und dem italienischen Leuchtenhersteller Flos von Beginn an eine enge Verbindung. Die ersten drei Leuchten, die Flos nach der Gründung 1962 produzierte, stammten allesamt von den Brüdern Achille und Piergiacomo Castiglioni und wurden sogleich zu Klassikern, die bis heute hergestellt werden.

Hier reiht sich auch „Lampadina“ ein, die bei der Eröffnung der neuen Flos-Räumlichkeiten in Turin 1971 als Gastgeschenk überreicht wurde. Ein Jahr später ging sie in die Serienproduktion. Bei dem Original-Entwurf wurde für den Sockel, der als Kabelaufwickler dient, übrigens noch eine Filmspule eingesetzt.