Juppa
Für Atelier Pfister hat der Zürcher Designer Jörg Boner den Stuhl für alle Fälle aufs Nötigste reduziert
Hersteller:
Atelier Pfister
Designer: Jörg Boner
Schlicht und wieder nicht
Wo fängt man an, wenn man als Schweizer den Auftrag erhält, einen Schweizer Stuhl mit Schweizer Qualitäten zu gestalten? Eine Frage, mit der sich der Zürcher Designer Jörg Boner konfrontiert sah, als er von Atelier Pfister gebeten wurde, ein obendrein bezahlbares Exemplar zu kreieren. Die Stars des Schweizer Stuhldesigns sind bekannt: Max Bill, Bruno Rey, Edlef Bandixen oder Hans Eichenberger. Und Jörg Boner tat gut daran, wie er sagt, „von den Qualitäten der Schweizer Designer zu lernen.“ Dass das Ergebnis mit dem hinreißenden Namen Juppa dann doch seine ganz eigene Handschrift trägt, zeugt von Boners Sinn fürs Detail: Präzise konstruiert und schmeichelhaft geformt, steht das Objekt auf vier massivhölzernen Beinen, über denen zwei seitliche Zargen die Sitzfläche tragen. Deren dünnes, beinahe textil wirkendes Schichtholz schmiegt sich regelrecht um das Gestell. Die Rückenlehne wächst – so könnte man meinen – an einem kleinen Absatz aus den Beinen heraus und umschließt den Rücken in einer scheinbar perfekten Kurve. Und wer das gute Stücke anhebt, merkt: Da wurde gewiss am richtigen Ende gespart.
„Die Frage war, wie wir einen Stuhl entwickeln könnten, der nicht nur schön, intelligent und besonders gut konstruiert sein würde, sondern der zudem auch einen sensationellen Verkaufspreis hätte. Das ist die ‚Königsdisziplin‘ des Designs“, so Jörg Boner. Anspruch erfüllt, denn Juppa ist für schlanke 230 Euro zu haben. Erhältlich ist das Leichtgewicht aus Buchenschicht- und -massivholz im Naturton und in Schwarz. mh
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