Wooden Aquarelle
Lavur statt Lasur: Meike Hardes mit Aquarelltechniken gefärbte Möbel.
Sanfte Kunst
DIe Künstler Emil Nolde und August Macke lavierten ihre Bilder mit zarten Nuancen nicht deckender Farbschichten, Meike Harde grundiert in ihrer neuen Kollektion Holzbretter mit einer ähnlich fließenden Aquarelltechnik. Dazu spannt sie eine Platte in eine Rahmenkonstruktion und lässt an verschiedenen Stellen gefärbtes Wasser einfließen. Dann muss die Komposition ruhen. Das Wasser verdunstet und die Pigmente ziehen in die Oberfläche ein. Mit Wooden Aquarelle hat Harde ein Verfahren entwickelt, das die Fertigung nicht reproduzierbarer Unikate in Serie ermöglicht. Die Bewegung des Wassers, die Farbkomposition und Flüssigkeitsmenge bestimmen das Ergebnis, das in Hardes erster Auflage tatsächlich an die atmosphärischen Hintergründe eines modernen Landschaftsbildes erinnert.
Die Potenziale der Färbetechnik zeigt eine erste Kollektion dezenter Möbelstücke. Ein diagonal geteilter Würfel wird zum dreiteiligen Satztisch, der sich wie ein Mosaik ineinander und übereinander schieben lässt. Der quadratische Beisteller hingegen zeigt die natürlich belassene Rückseite an den Tischbeinen. Gemeinsam haben alle Entwürfe, dass der Farbverlauf der Protagonisten ist – und die Konstruktion das liebevoll hergestellte Material nahezu verschnittfrei nutzt. tp